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Französische Schulen wollen Schwein servieren

Heute Redaktion
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Bild: IAN LANGSDON (EPA)

Die neu gewählten Bürgermeister der mit der FPÖ verbündeten rechtsextremen französischen Partei Front National (FN) sollen dafür sorgen, dass in den Schulkantinen ihrer Gemeinden wieder Menüs mit Schweinefleisch erhältlich sind, kündigte FN-Chefin Marine Le Pen am Freitag an. "Wir werden keine religiösen Forderungen für die Speisekarten unserer Schulen akzeptieren", so Le Pen im RTL-Radio.

am Freitag an. "Wir werden keine religiösen Forderungen für die Speisekarten unserer Schulen akzeptieren", so Le Pen im RTL-Radio.

Diese Entscheidung sei dazu bestimmt in Frankreich "die Laizität zu retten, die in sehr großen Schwierigkeiten stecke", sagte Le Pen. In Frankreich gibt es für die Kommunen, die Schulkantinen betreiben, keine Verpflichtung, das Essen gemäß der religiösen Bekenntnissen der Schüler zu adaptieren. Allerdings bieten viele Gemeinden auf Wunsch muslimischer Eltern, deren Kinder mehrheitlich öffentliche Schulen besuchen, als Alternative ein Essen ohne Schweinefleisch an.

"Kein Grund, dass Religion in die offentliche Sphäre eintritt"

Die bei den Kommunalwahlen Ende März gewählten FN-Bürgermeister werden Menüs mit Schweinefleisch wieder einführen, sollten diese abgeschafft worden sein, weil "es gibt absolut keinen Grund dafür, dass die Religion in die öffentliche Sphäre eintritt, das ist das Gesetz", hob Le Pen hervor.

"Marine Le Pen macht aus der Laizität eine kaum versteckte anti-muslimische Offensive", kritisierte indes die Kommunistische Partei Frankreichs die Ankündigung der 46-Jährigen.

Die Zahl der Muslime in Frankreich wird auf fünf Millionen Menschen geschätzt, wovon nicht alle religiös praktizierend sind. Allerdings haben in den vergangenen Jahren Forderungen von muslimischen Eltern nach Schulkantinen-Essen ohne Schweinefleisch, ja sogar Halal-Essen (entsprechend muslimischen Speisevorschriften, Anm.), zugenommen.

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