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Frau (24) mit Masken-Panik von Spital heimgeschickt

Einer Burgenländerin (24) wurde am Dienstag im Spital in Eisenstadt die Behandlung verweigert, weil sie keine Maske trug. Und das trotz eines Attests.

Marlene Postl
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"Heute"-Leserin Mirela
"Heute"-Leserin Mirela
privat

"Heute"-Leserin Mirela A. wollte sich im Krankenhaus in Eisenstadt am Dienstag untersuchen lassen, weil es für sie psychisch immer unerträglicher wird, der Maskenpflicht Folge zu leisten. Trotz einer Bestätigung ihres Psychiaters *, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Panikattacken bei ihr auslöse, wurde sie abgewiesen.

Durch ihren Beruf im Verkauf war die 24-Jährige gezwungen, täglich stundenlang eine Maske zu tragen. Was anfangs kein Problem war, entwickelte sich schnell zu einem großen psychischen Leiden. Plötzlich bekam sie beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes unerklärliche Schmerzen in der linken Gesichtshälfte. "Die Schmerzen sind nicht auszuhalten. Sie ziehen sich durch die ganze linke Seite meines Gesichts, über die Schläfe, ins Auge, Ohr und in den Kiefer. Ich habe inzwischen solche Angst vor dem Schmerz, dass der Gedanke daran, eine Maske zu tragen eine Panikattacke auslöst."

Weil sie gehört hatte, dass das Spital in Eisenstadt eine gute Abteilung für Neurologie habe, reiste Milena aus Großwarasdorf an. Schon beim Betreten des Spitals wurde sie mit Feindseligkeit konfrontiert, wie die junge Burgenländerin berichtet. "Ich wurde auf aggressivste Weise genötigt eine Maske aufzusetzen, trotz der Bestätigung meines Psychiaters", erzählt sie. Schließlich konnte sie sich mit der Neurologin des Krankenhauses darauf einigen, bei der Behandlung einen Schal über dem Gesicht zu tragen.

HNO-Arzt verweigerte die Behandlung

Der größte Schock stand der "Heute"-Leserin aber erst bevor: um eine Nebenhöhlenentzündung ausschließen zu können, verordnete die behandelnde Neurologin eine Untersuchung durch den HNO-Arzt des Spitals. Dieser weigerte sich allerdings, überhaupt mit der Burgenländerin zu sprechen. "Er wollte mich nur mit Maske oder mit einem negativen Corona-Test behandeln. Dabei war ich dort, um mich wegen meinen Problemen in Bezug auf die Maske untersuchen zu lassen. Seit wann darf ein Arzt im Spital einen Notfall abweisen?", fragt sich Milena im Gespräch mit der "Heute".

Ihren Job im Verkauf musste die 24-Jährige wegen der Panikattacken aufgeben. "Ich habe keine Arbeit, ich habe nichts mehr. Ich war ein lebenslustiger Mensch, jetzt warte ich nur noch auf Erlösung", erzählt sie. Sie würde sich wünschen, dass auch in der jetztigen Situation mit COVID-19 mehr Rücksicht auf Menschen mit anderen Erkrankungen genommen wird. "Corona geht weg, eine psychische Erkrankung nicht. Wir müssen mit dem Virus leben, das geht so nicht weiter. Meine Psyche wurde ruiniert. Hoffentlich fängt die Regierung bald an, nachzudenken." 

"Heute" hat das Krankenhaus Eisenstadt am Dienstag telefonisch kontaktiert und um eine Stellungnahme gebeten. Leider wurde niemand mehr erreicht.

* Das Gutachten liegt "Heute" vor