Österreich

Frau (28) benutzte Konto ihres Kindes für Betrügereien

Ein Salzburger soll als Teil eines Verbrecher-Netzwerkes 150 Opfer um 524.000 Euro gebracht haben. Auch seine Freundin soll beteiligt gewesen sein.

Christine Ziechert
Die Tätergruppe operierte via WhatsApp. (Symbolbild)
Die Tätergruppe operierte via WhatsApp. (Symbolbild)
Getty Images

Mit der Sohn/Tochter-Masche soll der einschlägig vorbestrafte Salzburger (22) als wichtiges Mitglied einer Tätergruppe bundesweit Opfer in großem Stil abgezockt haben. Laut der Staatsanwaltschaft Salzburg soll es 150 Betroffene und 524.000 Euro Schaden geben, berichten die "Salzburger Nachrichten" (SN). Dem 22-Jährigen wird schwerer, gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.

Die Opfer werden bei der Betrugsmasche per WhatsApp von ihrem vermeintlichen Sohn oder Tochter kontaktiert. Der Nachwuchs gibt eine neue Handynummer bekannt und bittet aufgrund einer angeblichen Notlage um Geld. Der meist vierstellige Betrag soll sofort überwiesen werden. 

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    Denise Auer

    150 Opfer, 524.000 Euro Gesamtschaden

    Auch der Beschuldigte ging nach diesem Schema vor. "Konkret soll der 22-Jährige allein zwischen 6. September 2021 bis zu seiner Festnahme Ende November 2021 an rund 150 einzelnen Betrugsfällen mitgewirkt haben", so Elena Haslinger, Sprecherin der Salzburger Staatsanwaltschaft, zu den "SN". Im Gesamtschaden von 524.000 Euro sind auch jene Fälle dabei, bei denen die Opfer nicht zahlten.

    Laut Anklage soll der Salzburger innerhalb der mehrköpfigen, international agierenden Bande "für das Organisieren und die Weitergabe von Wertkarten-Rufnummern verantwortlich gewesen sein. Und er soll von Bekannten auch Konten akquiriert haben, auf die dann Überweisungen von Opfern eingingen", erklärt Haslinger.

    Komplizen besorgten Wertkarten-Nummern

    Die Täter gingen sehr gezielt vor: So wurden "Komplizen" gegen Entgelt angeworben, die Wertkarten-Nummern besorgten. Damit wurden anschließend Betrugsnachrichten an die Opfer verschickt. Insgesamt operierte das Netzwerk hierzulande mit mindestens 16 Telefonnummern.

    Die Opfer überwiesen meist je 2.000 bis 4.000 Euro auf mehr als 40 verschiedene Konten. Bei der Akquise der Kontodaten dürfte sich der 22-Jährige erfinderisch gezeigt haben – u.a. bei mehreren jungen Frauen: "Er hat den Frauen vorgespielt, dass er Geld aus einer Erbschaft überwiesen bekomme, sein eigenes Konto aber gerade gesperrt sei. Dafür, dass sie ihre Konten zur Verfügung stellten, erhielten die Frauen jeweils 300 Euro Prämie", so die Staatsanwaltschafts-Sprecherin zu den "SN".

    Lebensgefährtin als Mittäterin angeklagt

    Zudem soll die Lebensgefährtin (28) dem Salzburger – sie ist als Mittäterin angeklagt – in mindestens 14 Fällen bei der Beschaffung der Konten geholfen haben. Laut Staatsanwaltschaft soll die Frau sogar dafür das Konto ihres siebenjährigen Kindes verwendet haben. Sollte die Anklage rechtskräftig werden, wird dem 22-Jährigen – er sitzt derzeit in Haft – am 9. und 10. Februar 2023 am Landesgericht Salzburg der Prozess gemacht.