Österreich

Frau (42) stach mit Messer auf Gatten ein: Einweisung

Heute Redaktion
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Die Angeklagte beim Prozess heute in Wr. Neustadt.
Die Angeklagte beim Prozess heute in Wr. Neustadt.
Bild: salpa

Geschworenenverhandlung heute, Montag, am Landesgericht Wr. Neustadt: Eine 42-Jährige soll ihren schlafenden Ehemann versucht haben, vorsätzlich zu töten.

26 Jahre verheiratet, zwei Kinder, plötzlich das Blutdrama in Perchtoldsdorf: Am 5. März 2018 soll Tatjana Sch. (42), geboren in Grosny in Tschetschenien, aufgrund ihrer paranoiden Schizophrenie versucht haben, ihren schlafenden Ehemann zu töten. Sie versetzte ihm laut Anklage drei wuchtige und gezielte Stiche gegen den Oberkörper mit einem Messer mit einer Klingenlänge von 20 Zentimeter.

Der Versuch schlug lediglich fehl, weil das Opfer mit Hilfe des gemeinsamen Sohnes einen weiteren Angriff abwehren konnte und der Messerstich in den Oberkörper die Leber um einen Zentimeter verfehlte.

Der Sohn war durch Schreie des Vaters aufgeweckt worden und hatte die Rettung verständigt. Der 39-Jährige wurde in das Spital Baden gebracht, die Frau in der Wohnung festgenommen.

Heute musste sich Tatjana Sch., Lehrerin und Redakteurin mit einem Uni-Abschluss in Moskau, vor Gericht in Wr. Neustadt verantworten. Der Mutter zweier Kinder, einem Sohn (16) und einer Tochter (6) sollen zwei Tage vor der Tat Angstattacken geplagt haben. Sie hörte Stimmen, die ihr befahlen, den Ehemann zu töten und auch ihre Kinder in die Luft zu sprengen.

Laut Sachverständigem gebe es keinen Zweifel an paranoider Schizophrenie: "Gegen die Macht der Stimmen kann sich ein Kranker nicht wehren, daher unzurechnungsfähig."

Bis zum Prozess war Tatjana Sch. in Mauer/Amstetten untergebracht, laut Sachverständigem sei eine schnelle Heilung nicht zu erwarten, eine Therapie dauere Jahre.

Das Urteil am Nachmittag: Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft wurde in dem Schwurprozess stattgegeben.

(wes)