Österreich

Frau (45) musste 25 Jahre nach Unfall vor Gericht

Heute Redaktion
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Das Urteil fiel milde aus.
Das Urteil fiel milde aus.
Bild: iStock

Im Jahr 1992 verursachte eine heute 45-Jährige einen tragischen Unfall bei dem ihre damals 19-Jährige Schwester starb, heute musste sie dafür vor Gericht.

Ein Vierteljahrhundert benötigte die Justiz, um einer 45-jährigen Deutschen einen Strafantrag auf fahrlässige Tötung zuzustellen. Grund dürfte ein Umzug gewesen sein, die Angeklagte hatte sich aber ordnungsgemäß ab- und angemeldet.

Was mehr wie ein schlechter Scherz wirkt, begann mit einem tragischen Unfall. Die damals junge Frau war auf der Ostautobahn bei Göttlesbrunn-Arbesthal (Bez. Bruck an der Leitha) mit Tempo 130 kurz weggenickt, beim folgenden Unfall kam ihre jüngere Schwester (damals 19) ums Leben.

Verlust nie verkraftet

Am Montag musste sie sich jetzt 25 Jahre danach vor dem Wiener Landesgericht für Strafsachen verantworten. Die 45-Jährige brach bei ihren Schilderungen in Tränen aus. "Diesen Verlust werde ich nie verkraften. Das hat mich jetzt wieder eingeholt", sagte sie.

Die Richterin ließ Gnade walten. Weil die Angeklagte sich in ihren gesamten Leben, abgesehen von dieser Nacht, nie etwas zu Schulden hatte kommen lassen, lautete das Urteil: Keine zusätzliche Strafe und einjährige Probezeit. Verstößt sie gegen kein Gesetz, ist das Strafverfahren erledigt.

(min)