Niederösterreich

Frau (47) erschlich sich 192.000 Euro Sozialleistungen

Doch nicht blind war eine Korneuburgerin, die in Tunesien lebte. Sie soll seit 2015 von der Pensionsversicherung NÖ Geld bezogen haben. 

Tanja Horaczek
Die Frau soll zu unrecht Pflegegeld kassiert haben.
Die Frau soll zu unrecht Pflegegeld kassiert haben.
Getty Images/iStockphoto

Der  47-jährigen Frau aus Korneuburg, die in Tunesien lebt, wird vorgeworfen, dass bei diversen Untersuchungen und Antragstellungen falsche Angaben zu ihrem Gesundheitszustand gemacht hat. Sie soll vorgetäuscht haben, blind und völlig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Nur zu Kontrollterminen flog sie nach Österreich.

Scheinwohnsitz in Österreich

Laut Polizei ist sie verdächtig, zumindest seit Mai 2015 die Pensionsversicherungsanstalt Niederösterreich zur Auszahlung von Sozialleistungen gewerbsmäßig betrogen zu haben. Dabei entstand ein Schaden von mehr als 192.000 Euro. Weiters soll die 47-Jährige ihren Lebensmittelpunkt nach Tunesien verlegt und in Österreich einen Scheinwohnsitz vorgetäuscht haben, um die Sozialleistungen kassieren zu können.

Zur Verschleierung der Auslandsaufenthalte verwendete die Beschuldigte einen Not-Reisepass, sodass in ihrem Dokument keine Stempelabdrücke ersichtlich waren. Insgesamt vier gültige Reisepässe wurden bei einer Hausdurchsuchung entdeckt.

"Habe nie behauptet blind zu sein"

Erhebungen ergaben, dass sich die 47-Jährige 2022 überhaupt nur 14 Tage - hauptsächlich für Kontrolltermine - in Österreich aufgehalten hatte. Im Rahmen der Vernehmung räumte die Beschuldigte ein, seit mindestens 2019 überwiegend in Tunesien zu leben. Zu ihrer Sehbeeinträchtigung gab die Frau an, dass sie nie behauptet hätte, blind zu sein.

Laut Aussendung der Landespolizeidirektion Niederösterreich besteht der Verdacht, dass die 47-Jährige, selbst wenn ihr eine Invaliditätspension zustehen sollte, zumindest in Bezug auf die Einstufung der Pflegestufe zu Unrecht Leistungen bezogen hat. Sie habe handschriftliche Stellungnahmen verfasst und Vollmachten selbstständig geschrieben. Die Beschuldigte wurde der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.

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