Österreich

Tote Frau (64): 20 Schläge mit Zimmermannshammer

Heute Redaktion
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Brisante Details im Mordfall Ebergassing: Hedwig Sch. wurde laut Gutachten regelrecht der Schädel eingeschlagen – mit rund 20 Hieben. Tatwaffe: ein Hammer.

Ende Jänner, nur rund eine Woche nach ihrem 64. Geburtstag, war die alleinstehende Hedwig Sch. in ihrer Wohnung eines Mehrparteienhauses in Ebergassing (Bezirk Bruck an der Leitha) ermordet worden ("Heute" berichtete). Im Februar wurde Tamara B. (43) als Verdächtige festgenommen.

Die dreifache Mutter (ein erwachsenes Kind, ein Kind im Teenageralter und ein Kleinkind) ist keine Unbekannte für Polizei, Justiz und Medien: Sie stach, damals 33-jährig, bei einem Postraub in Klosterneuburg-Kierling im Jahr 2009 zu, wurde gefasst und fasste in der Folge zwölf Jahre Haft aus und wurde früher aus der Haft entlassen ("Heute" berichtete).

Zimmermannshammer als Tatwaffe

Jetzt liegt das Gutachten von Gerichtsgutachter Wolfgang Denk vor. Laut Expertise wurde die Seniorin mit einem Latthammer mit zwei Klauen – einem sogenannten Zimmermannshammer – getötet. Die Leiche der Rentnerin wurde am Rücken liegend gefunden, überall war Blut. Die 64-Jährige dürfte laut Gutachten nach einem Schlag gestürzt sein – dann wurde auf die am Boden liegende Frau rund 20 Mal eingedroschen.

Das Aufliegen des Kopfes am Boden hat laut Denk die relative Wucht der Schläge erhöht. Gegen die ersten Schläge dürfte sich Hedwig Sch. noch gewehrt bzw. geschützt haben – sie hielt schützend die Hände vors Gesicht. Das bestätigen Verletzungen an den Händen und Armen. Und: Am Kopf der Toten wurde ein blutig durchtränktes orangenes Handtuch gefunden. Aus der Wohnung fehlten mehrere Tausend Euro, der goldene Ring am linken Mittelfinger und ein Kettchen mit Herzanhänger der Leiche wurden indes nicht gestohlen.

Das Opfer dürfte den Täter gekannt bzw. sogar vertraut haben, ihn in die Wohnung gelassen haben. Denn Hedwig Sch. hatte lediglich eine Unterhose, ein schwarzes Leibchen, einen Schlafrock und graue Filzpantoffeln an. Von der Tatwaffe fehlt nach wie vor jede Spur.

"Bin unschuldig"

Anwalt Wolfgang Blaschitz hakt bei der mutmaßlichen Tatwaffe ein: "Das ist keine Tatwaffe für eine Frau. Meine Mandantin hat die Pensionistin nicht erschlagen." Wie berichtet bestreitet Tamara B. das Kapitalverbrechen, beteuert ihre Unschuld. Die 43-Jährige sagte auch, nur unter dem Druck der Polizei gelogen zu haben. Wie ebenfalls berichtet hatte die Polizei am Anfang der Ermittlungen auch einen slowakischen Pfleger im Visier.

Die von den beiden renommierten Anwälten Wolfgang Blaschitz und Astrid Wagner vertretene "Black Lady" (Anm.: weil sie beim Postraub komplett in Schwarz vermummt war) sitzt in Korneuburg in U-Haft, eine Haftbeschwerde verlief erfolglos. Es gilt die Unschuldsvermutung, ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

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