Österreich

Frau (70) gefesselt und bedroht: Prozess in Wels

Heute Redaktion
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Die vier Angeklagten im Gerichtssaal in Wels.
Die vier Angeklagten im Gerichtssaal in Wels.
Bild: Matthias Lauber

Drei Männer sollen in Wels eine Seniorin im eigenen Haus überfallen, gefesselt und bedroht haben. Am Donnerstag stand das Quartett vor dem Welser Gericht.

Als die Frau aufwachte, standen plötzlich drei maskierte Männer mitten in ihrem Schlafzimmer in dem Wohnhaus in Wels. Laut Staatsanwalt ereignete sich der brutale Übergriff bereits am 25. Jänner des vergangenen Jahres.

Demnach sollen die Beschuldigten (27-52) ihr Opfer im Schlafzimmer mit Kabelbindern gefesselt haben. Danach habe einer der Täter Geld verlangt. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, soll er die 70-Jährige mit einem waffenähnlichen Gegenstand bedroht haben. Dabei habe er gesagt, er würde sie umbringen, würde sie nicht kooperieren.

Die Frau händigte den Angreifern schließlich den Schlüssel zum Safe aus. Laut Staatsanwaltschaft entwendeten die Beschuldigten insgesamt 60. 000 Euro Bargeld sowie Schmuck um 730.000 Euro. Insgesamt sollen sie sich rund eineinhalb Stunden im Haus aufgehalten haben. Die Täter fuhren laut Anklageschrift mit dem Auto des Opfers davon.

Hausbesitzerin konnte sich selbst befreien



Die Hausbesitzerin konnte sich selbst befreien und verständigte ihren Sohn. Dieser alarmiert die Polizei.

DNA-Spuren von zwei mutmaßlichen Tätern auf der Terrasse sowie der Tür zum Wintergarten führten die Ermittler schließlich zu den Angreifern.

Es konnten weitere Indizien festgestellt werden. So entdeckten die Beamten eine Rechnung der erst kurz zuvor gekauften Kabelbinder sowie eines Messers. Zudem wurde auch eine SIM-Karte im Fluchtfahrzeug sichergestellt, die einem der Beschuldigten zugeordnet werden konnte.

Brisantes Detail: Einer der Angeklagten soll bei der Welserin angestellt gewesen sein.

Vor dem Welser Landesgericht musste sich das Trio sowie ein weiterer Komplize am Donnerstag verantworten. Am Nachmittag wurde der Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt. Wegen schweren Raubes sowie Freiheitsentziehung drohen den Angeklagten bis zu 15 Jahre Haft.

(mip)