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Frau droht Haftstrafe wegen 21 Jahre alter VHS-Kassette

Bizarres Verbrechen in den USA: Eine alte Videokassette der TV-Serie "Sabrina – Total Verhext" könnte eine Frau nun womöglich hinter Gitter bringen.

Roman Palman
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VHS-Kassetten gibt es heutzutage kaum noch. Sie wurden von DVDs und dann später BluRay-Discs und Streaming-Diensten aus den Privathaushalten nahezu völlig verdrängt
VHS-Kassetten gibt es heutzutage kaum noch. Sie wurden von DVDs und dann später BluRay-Discs und Streaming-Diensten aus den Privathaushalten nahezu völlig verdrängt
Getty Images/iStockphoto

Der Fall könnte kurioser gar nicht sein. Nur durch Zufall erfuhr Caron McBride bei einem Behördengang, dass sie von der Polizei des US-Bundesstaates Oklahoma nun schon seit mehr als 21 Jahren als vermeintliche Verbrecherin gesucht wird. Jetzt droht womöglich sogar eine Haftstrafe – und das alles nur wegen einer alten VHS-Kassette der TV-Serie "Sabrina – Total Verhext" (im Original "Sabrina, the Teenage Witch").

Aber der Reihe nach: Nach ihrer Hochzeit musste Caron McBride, die mittlerweile in Texas lebt, ihren Namen auf ihrem Führerschein ändern lassen. Weil wegen der Corona-Pandemie Behördengänge nur mit vorheriger Terminvereinbarung möglich sind, schickte sie eine Email-Anfrage. Die Antwort der Beamten ließ sie aus allen Wolken fallen: In ihrer früheren Heimat Oklahoma war offenbar ein Verfahren gegen sie anhängig.

"Dachte, ich bekomme Herzinfarkt"

Unter der ihr gegebenen Nummer erhielt sie dann Auskunft über das ihr angelastete Verbrechen. McBride wurde seit 1999 polizeilich gesucht, weil sich noch im vorigen Jahrtausend eine VHS-Kassette bei einer Videothek ausgeborgt und sie nie retourniert haben soll.

Melissa Joan Hart (m.) spielte in der Serie "Sabrina – Total Verhext" die titelgebende Hexe.
Melissa Joan Hart (m.) spielte in der Serie "Sabrina – Total Verhext" die titelgebende Hexe.
imago images/Everett Collection

"[Die Frau am anderen Ende der Leitung] sagte mir, dass es um eine Videokassette ging und ich musste sie das wiederholen lassen, weil ich es einfach nicht glauben konnte". Sie sei völlig geschockt gewesen , schildert die Amerikanerin gegenüber "FOX". "Ich dachte, ich bekomme einen Herzinfarkt."

Videothek hat längst zugesperrt

McBride kann sich nicht einmal erinnern, die Kassette jemals ausgeborgt zu haben. Sie vermutet, dass sie womöglich von ihrem damaligen Mitbewohner, der auch zwei junge Töchter hatte, ausgeliehen wurde. 

"Ich habe diese Serie in meinem ganzen Leben nie angesehen, ist nicht mein Geschmack. Trotzdem bin ich wegen eines VHS-Bandes eine gesuchte Verbrecherin."

Zu den ohnehin schon bizarren Umständen kommt noch, dass es die Videothek "Movie Place" in Norman, Oklahoma, aus der die Kassette stammen soll, schon längst nicht mehr gibt. Das Geschäft musste, wie viele andere in der Branche, mit dem Aufstieg des Internets in den späten 2000er Jahren zusperren.

Kommt es zur Anklage?

"Technisch gesehen gibt es wegen der Geschäftsaufgabe kein Opfer in diesem Fall", erklärt Jurist Ed Blau gegenüber dem Sender FOX25. "[Die Behörden von] Cleveland County könnte das Verfahren dennoch weiter verfolgen, weil damals Anzeige erstellt und McBride zur Fahndung ausgeschrieben wurde". 

Kommt es dazu, droht der vermeintlich flüchtigen Verbrecherin eine saftige Geldstrafe von bis zu 1.000 Dollar oder sogar eine einjährige Haftstrafe.

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