Österreich

Frau ging mit Bademantel, Schlapfen und Axt zur Bank

Heute Redaktion
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Symbolfoto einer Frau in Bademantel und einer Axt.
Symbolfoto einer Frau in Bademantel und einer Axt.
Bild: iStock

Statt Schirm, Charme und Melone trug eine Frau bei einem Bankbesuch in NÖ einen Bademantel, Hausschlapfen und eine Axt. Jetzt musste die Dame vor Gericht.

Eine 52-Jährige musste gestern in Krems auf die Anklagebank: Sie war am 1. Oktober 2019 im Bezirk Zwettl im Bademantel, in Hausschlapfen und mit einer Axt in der Hand auf ihre Hausbank marschiert und wollte ihre Betreuerin sprechen, drohte dabei mit der Axt. Die 52-Jährige hatte Probleme mit dem Pflegegeld des Sohnes. Die Bankerin wäre ohnedies die falsche Ansprechperson gewesen, war aber an diesem Tag auf Schulung.

Ein Banker alarmierte die Polizei, beim Eintreffen der Beamten war die Frau aber schon zu Hause, verbarrikadierte sich dort und attackierte dann die Polizisten mit einer selbstgebastelten Stichwaffe. Einige Uniformierte erlitten dabei Blessuren und Schnittwunden. Die Frau wurde festgenommen und schließlich ins Krankenhaus Mauer (Amstetten) gebracht.

"Dachte die wollen mir Böses"

Vor Gericht rechtfertigte die Angeklagte den Angriff auf die Polizisten: "Ich dachte, die wollen mir was Böses." Die Waldviertlerin war schon einige Monate davor auffällig gewesen, als sie mit einem Aluhut in die Bank marschierte.

Der Gutachter hielt sie vor Gericht zum Tatzeitpunkt für nicht zurechnungsfähig. Tragisch: Hinter der psychischen Störung der 52-Jährigen verbirgt sich ein schlimmes Schicksal: Ihr mittlerweile volljähriger Sohn ist seit einem Badeunfall vor rund 20 Jahren im Wachkoma, die Frau leidet an Depressionen und Erschöpfung.

Die Angeklagte wurde bedingt in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Das heißt sie darf wieder heim zu ihrem Sohn, bekam aber einige Auflagen, die sie akzeptierte.