Frau in Wiener Bus fast verblutet

Dienstagnacht sollte es für Dennis T. die letzte Fahrt vor dem Feierabend werden. Doch plötzlich bemerkte der Chaffeur, dass hinter ihm ein Fahrgast beinahe verblutete.

"Die letzte Tour ist eigentlich die ruhigste", so beschreibt Busfahrer Dennis T. (31) die letzte Nachtfahrt. Dienstagnacht war das jedoch ganz anders, als er gegen 0.40 Uhr mit seinem Bus der Linie 7A vom Reumannplatz (Favoriten) startete.

Plötzlich bemerkte er, dass eine Frau (49), die ihn vor wenigen Minuten nach Taschentüchern gefragt hatte, mit sich selbst zu reden begonnen hatte: "Ich hörte ein Wimmern und Schluchzen. Beim näheren hinsehen konnte ich erkennen, dass das nicht eine verwirrte Person war. Es ging ihr wirklich nicht gut."

"Will Fahrbetrieb nicht stören"

Der couragierte Buslenker entschied stehen zu bleiben und nachzusehen, ob die Frau Hilfe braucht. Am Unterarm der 49-Jährigen war eine blutige Schnittwunde erkennbar. Sofort war Dennis T. klar, dass es sich um einen dringenden Notfall handelte.

Gekonnt half er der Verletzten die Blutung zu stillen und rief die Rettung: "Es war seltsam, weil sie wegen dem Blutverlust schon blass angelaufen war, aber keine Rettung wollte, weil sie dann den Fahrbetrieb gestört hätte. Sie wirkte, als ob sie in einem Schockzustand wäre."

Taxis lehnten die Verletzte ab

Der 31-Jährige erzählte, dass die Frau über den Zwischenfall peinlich berührt war und sich auch bei den Fahrgästen mehrmals entschuldigte. Den Bus wollte sie gar nicht nehmen: "Sie sagte mir auch, dass sie am Reumannplatz ein Taxi nehmen wollte. Zwei Mal sei sie jedoch abgewiesen worden." In der Herzgasse (Favoriten) wurde sie schließlich den Rettungskräften übergeben.

Ein Streit eskalierte

Laut Polizei war die Verletzte Opfer einer Messerattacke. Zwischen ihr und ihrem Bekannten (28) war am Nachmittag, gegen 17 Uhr, ein Streit eskaliert, worauf dieser zu einem Küchenmesser gegriffen hatte. Nach mehreren Stunden mit offener Wunde, wurde die Frau schließlich in ein Spital gebracht.