Österreich

Frau kassiert in Spital ab

Heute Redaktion
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Sogar die Depositengelder verstorbener Patienten holte sie sich: Eine ehemalige Krankenhaus-Mitarbeiterin (53) in Stockerau griff über Jahre in die Kasse, streifte so insgesamt 70.000 Euro ein. Um sich zu rechtfertigen, erfand sie eine fantasievolle Erpressergeschichte. Am Mittwoch wurde die Frau am Landesgericht Korneuburg verurteilt.

Als Hauptkassierin des Spital-Sparvereins verwaltete sie das Geld von 130 Mitgliedern - und nutzte die Position ab 2003 schamlos aus:

60.000 Euro zweigte die Frau ab, so der Vorwurf. Weitere 10.000 Euro hätte sie sich über Tricks mit Essensabrechnungen, den Depositengeldern verstorbener Patienten und Selbstbehalten geholt.

Tränen vor der Richterin: "Ich bereue es zutiefst

Im Jahr 2006 fürchtete sie, dass alles auffliegt, und erfand eine wilde Geschichte. Sie schrieb sich selbst Erpresserbriefe und erklärte, dass der Unbekannte, sollte er kein Geld erhalten, ihre Tochter vergewaltigen würde.

Irre: Ein Bekannter sollte auf ihren Wunsch einen Erpresser-Anruf tätigen, um alles glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Polizisten überwachten dann auch eine fingierte Geldübergabe in einer Kirche und rochen den Braten.

Vor Gericht brach die Frau in Tränen aus: Ich bereue es zutiefst und weiß nicht, warum ich es tat. Wir hatten keine finanziellen Probleme.

Sie fasste 15 Monate bedingte Haft aus - nicht rechtskräftig, weil Staatsanwältin Magdalena Eichinger keine Erklärung abgab.

Übrigens: Das veruntreute Geld zahlte die Familie zurück.