Wien

Frau lag tot vor laufendem Fernseher in Wien

Hunderte Fliegen schwirrten um ein Wohnungsfenster in Wien-Floridsdorf, Verwesungsgeruch zog durch das Gebäude. Eine Wienerin rief die Einsatzkräfte!

Thomas Peterthalner
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"Warum niemand schon früher in der Wohnung nachgeschaut hat, verstehe ich nicht", erzählt Marion D. im Gespräch mit "Heute". Die Wienerin saß Montag in ihrem Stammbeisl gegenüber der Skraupstraße 10 in Wien-Floridsdorf. "Wir haben uns gewundert warum da Hunderte Fliegen bei den Fenstern einer Wohnung im ersten Stock waren. Schon am Eingang vom Haus war Leichengeruch zu riechen." Von den Mietern schien das niemand zu bemerken. Marion D. zeigte Zivilcourage und wählte den Notruf. Wenig später kam die Feuerwehr mit Unterstützung der Polizei zu dem Wohnhaus. 

Fünf Tage tot vor dem TV

Die Helfer machten auf der 72er-Stiege eine schreckliche Entdeckung. "Es ist eine tote Frau in der Wohnung gelegen. Sie lag angeblich schon fünf Tage dort, der Fernseher lief immer noch. Vielleicht haben sich die Nachbarn gedacht, sie ist auf Urlaub gefahren und es stinkt so, weil der Eiskasten offen ist." Leider war das aber nicht der Fall, die Frau dürfte einsam eines natürlichen Todes gestorben sein.

Kein Mordverdacht

Laut Polizei gibt es keine Hinweise auf Fremdverschulden. "Eine Obduktion wurde angeregt", so ein Sprecher. Die 65-Jährige war angeblich schon stark verwest. Bei der Toten dürfte es sich um die Mieterin der Wohnung handeln. Bezirksrat Jörg Schimanek war ebenfalls vor Ort. "Wieder einmal ein trauriger Fall des einsamen Sterbens. Unverständlich, dass Fliegen und Geruch anderen Stiegenbewohnern nicht schon früher aufgefallen sind. Gleichgültigkeit ist in solchen Fällen eindeutig fehl am Platz!", so der Wiff-Politiker. 

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