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Frau lässt für Tinder-Date Kampfhund von der Leine

Schock für Hundebesitzerin Jasna Kummer: Ihr süßer Hund "Diego" wurde vor einem Freibad von einem wilden Bullterrier attackiert.

Heute Redaktion
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Mischling Diego wurde beim Angriff durch den Staffordshire Bullterrier übel zugerichtet. Das Bild zeigt die Wunde nach der Behandlung durch den Tierarzt.
Mischling Diego wurde beim Angriff durch den Staffordshire Bullterrier übel zugerichtet. Das Bild zeigt die Wunde nach der Behandlung durch den Tierarzt.
Bild: privat

Wie immer drehte die Schweizerin Jasna Kummer an einem Sonntag im September in Berlingen (Kanton Thurgau) am See eine Abendrunde mit ihrem Hund Diego. Als die 56-Jährige am örtlichen Freibad vorbeikam, schoss plötzlich ein Staffordshire Bullterrier aus dem Gebüsch und baute sich vor Kummer auf. "Ich leinte Diego ab, wie das in solchen Situationen empfohlen wird ", so Kummer. Vom Besitzer des Kampfhundes keine Spur.

Dann geschah es: Der Bullterrier griff den kleinen Mischling an und richtete ihn übel zu. "Diego hatte null Chance", erzählt Kummer. Sie habe nur noch geschrien. Genauso wie ihr Hund: "Diego hat so gejault, dass ich seine Schreie noch heute im Ohr habe."

"Ich dachte, die seien ein Paar"

Aufgeschreckt durch die Schreie sei ein junger Mann aus der Badi gerannt gekommen. Kummer: "Er stürzte sich auf die Hunde und riss dem Bullterrier den Kopf nach hinten." Die Tiere konnten getrennt werden. Im nächsten Moment sei eine Frau mit Leine aufgetaucht, habe den Kampfhund gepackt und sei sofort verschwunden.

"Der Mann tippte seine Telefonnummer in mein Handy. Ich eilte dann sofort zum Tierarzt", so die Hundebesitzerin weiter. Sie dachte, die beiden wären ein Paar, darum habe sie nicht daran gedacht, der Frau zu folgen.

Tinder-Profil gelöscht

Erst als Kummer am nächsten Tag Kontakt mit dem Mann aufnahm, klärte sich die Situation: Der Mann hatte ein spontanes Tinder-Date mit der Frau und kannte sie kaum. Die Suche nach ihren Angaben auf der Dating-App schlug fehl: "Sie hatte ihr Profil gelöscht", so Kummer.

Die Hundehalterin hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Das Verhalten der Frau ist für sie total verantwortungslos. Was geschehen wäre, wenn statt Diego ein Kleinkind dort gewesen wäre, will sich die Immobilienmaklerin gar nicht ausmalen: "Wäre sie auch einfach davon gerannt?"

Kummer ist dankbar für den mutigen Einsatz des jungen Mannes: "Er wollte mir sogar 200 Franken an die Tierarztrechnung geben." Sie glaubt, dass die Frau den Bullterrier zu ihrem Schutz zum Date mitgenommen hat: "Als dann die Hormone das Kommando übernahmen, hat sie ihn wohl einfach von der Leine gelassen." (lad)