Österreich

Frau lebte in Bulgarien, bezog 57.875 € Sozialhilfe

Heute Redaktion
Teilen
Die Angeklagte
Die Angeklagte
Bild: salpa

Eine gebürtige Bulgarin hatte knapp 58.000 Euro zu viel an Mindestsicherung kassiert. Am Donnerstag musste sie dafür in Wiener Neustadt vor Gericht die Rechnung zahlen.

Eine ehemalige Artistin mit Wohnsitz in Niederösterreich musste gestern in Wr. Neustadt auf die Anklagebank. Denn sie soll auch bei der Sozialhilfe jongliert haben. Der Vorwurf: Gewerbsmäßiger, schwerer Betrug – sie soll 4,5 Jahre widerrechtlich Mindestsicherung in der Höhe von insgesamt 57.875,63 Euro bezogen und dabei großteils in Bulgarien gewohnt haben.

Die 68-jährige, bulgarisch-österreichische Doppelstaatsbürgerin hatte jahrelang als Artistin in der Schweiz und in Österreich gearbeitet, dadurch entstand ein Loch bei der Pensionierung. „Ja, ich war in den letzten Jahren immer wieder in Bulgarien für mehrere Monate", so die Angeklagte vor Gericht. „Ich wusste echt nicht, dass das nur maximal bis zu vier Wochen gestattet ist. Es war sonst alles geregelt, mein Vermieter betreute meine Post in meiner Abwesenheit", so die Pensionistin.

16 Monate teilbedingte Haft

Aufgeflogen war die 68-Jährige übrigens durch die Ortsquerulantin, die gerne ihre Mitbürger anzeigt. Als die Angeklagte davon erfuhr, dass sie die Mindestsicherung zu Unrecht erhalten haben soll, zahlte sie sofort über 10.000 Euro zurück. Dennoch: Am 19. November wurde die 68-Jährige in U-Haft genommen.

Die geständige Artistin wurde zu 16 Monaten teilbedingter Haft verurteilt – zwei Monate Haft muss sie absitzen (nicht rechtskräftig).