Österreich

Hochverschuldete Mutter buchte Luxusreisen – Haft

Heute Redaktion
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Die angeklagte Mutter (29)
Die angeklagte Mutter (29)
Bild: Fritz Schaler, privat

Grauer Gefängnisalltag statt Meeresrauschen für eine junge Mutter: Die 29-Jährige hatte sich ohne einen Cent in der Tasche Luxusreisen erschwindelt.

38 Monate bedingte Haftstrafe offen, 96.000 Euro Schulden, ein Kind - und dennoch wollte eine Waldviertlerin (29) die Welt bereisen: Mit gefälschten Zahlungsbelegen, falschen Bankstempeln und getürkten Adressangaben wollte sich die 29-Jährige mehrere Luxusreisen ergaunern.

Im Juli 2019 war es der Österreicherin tatsächlich gelungen, den Reiseveranstalter zu täuschen und konnte eine 2.829 Euro-Pauschalreise in der Türkei genießen. Zwei gebuchte Mallorca-Reisen wurden im August vom misstrauischen Veranstalter im letzten Moment storniert.

"Hätte eh gezahlt"

Vor Gericht in Krems zeigte sich die 29-Jährige, in Begleitung ihrer Mutter, naiv: "Ich wollte ja zahlen." Die Richterin konterte: "So unschuldig sind Sie nicht, sie haben drei Vorstrafen." Der Staatsanwalt warf ein: "Sie ist ein Profi." Die Richterin machte der 29-Jährigen, die knapp vor der Privatinsolvenz gestanden hatte, klar: "Wer überschuldet ist, darf keine neue Schulden machen." Doch die Angeklagte blieb beharrlich: "Meine Mutter wäre eingesprungen und einiges hat sich unglücklich überschnitten."

Der Richterin wurde es schließlich zu bunt: "Sie lernen einfach nicht dazu." Sie verurteilte die 29-Jährige wegen Betruges zu 20 Monaten Haft plus neun Monate Widerruf (nicht rechtskräftig). Das heißt die nächsten 29 Monate gesiebte Luft statt Sandstrand und blauem Meer für die Waldviertlerin.