Wien

Wienerin sorgt bei Krebskranken für warme Ohren

Elisabeth R. (71) näht Hauben für Menschen in der Chemotherapie. Pro Jahr liefert sie mit Freundinnen um die 300 Hauben in Wiener Spitäler.

Wien Heute
Der Verein Onkomützen wurde vor vier Jahren gegründet. Elisabeth R. ist seit drei Jahren dabei.
Der Verein Onkomützen wurde vor vier Jahren gegründet. Elisabeth R. ist seit drei Jahren dabei.
Denise Auer

Den Stoff für die Onkomützen kauft Elisabeth R. (71) selbst, pro Woche investiert sie rund 10 Stunden in ihre ehrenamtliche Arbeit. Den Verein Onkomützen hat sie über Facebook kennengelernt. Gegründet wurde er in Deutschland. Ihre Arbeit, die Materialbeschaffung, die Auslieferung – das geschieht alles ehrenamtlich. "Klar geht das ins Geld", so die Pensionistin. Elisabeth R. macht es dennoch gern.

Der Verein Onkomützen wurde vor vier Jahren über Facebook gegründet. Elisabeth R. ist seit drei Jahren dabei. Oft näht sie zusammen mit ihrer Freundin. Für die jungen Leute nähen sie gern trendige Hauben, dafür suchen sie Stoffe mit fröhlichen Drucken aus. "Gestrickt wollen die meisten eher nicht. Wolle ist nicht so angenehm auf dem kahlen Kopf, da kann sie noch so weich sein", so Elisabeth R. Erfahrung. In Österreich sind 900 Mitglieder in der Gruppe Onkomützen, 30 davon nähen aktiv, circa fünf bis zehn davon sind Wienerinnen, so Elisabeth R.. Es sind alles Frauen.

100 Vereine und Organisationen auf der Freiwilligenmesse

Nun wird die Arbeit von Elisabeth R. und anderen Freiwilligen aus ganz Österreich auf der Freiwilligenmesse im Wiener Rathaus am 7. und 8. Oktober gezeigt. Neben den Onkomützen werden sich rund 100 weitere Organisationen, Vereine und Initiativen auf der 11. Wiener Freiwilligenmesse im Wiener Rathaus präsentieren. "Menschen mit unterschiedlichsten Talenten und Interessen haben so die Möglichkeit, eine passende Freiwilligentätigkeit zu finden", so die Veranstalter.

So setzten die Freiwilligen nicht nur ihre Zeit und Energie für das Gemeinwohl ein, sie täten auch sich selbst etwas Gutes. Denn Freiwilliges Engagement mache glücklich und helfe, gesund und sozial eingebunden zu bleiben, so der Verein Freiwilligenmessen zur Förderung von Freiwilligenarbeit in Österreich.

900 Österreicher arbeiten im Ehrenamt für die Onkomützen

Die Patienten in den Spitälern in Ottakring, Hietzing und Landstraße und dem Lichtblickhof "e-motion" bekommen kostenlos Hauben geliefert und jeder Patient einen Gutschein für zwei Hauben pro Jahr. Dabei können sie auch Wünsche äußern. "Wir versuchen, die nach Möglichkeit zu erfüllen." Beliebt sind Beanies, Tücher und Schirmkappen. Die Kisten mit der neuen Ware bringt Eisabeth R. mit den Öffis in die Krankenhäuser. Manchmal auch mit dem Taxi. "Die Leute lachen, wenn sie sie anprobieren". Das ist ein schönes Geräusch auf der Station.

Denn ihre Hauben gehen auf die Stationen der Wiener Krankenhäuser, auf denen Menschen mit einer Chemotherapie behandelt werden. Auch Elisabeth R. hatte so eine vor dreißig Jahren hinter sich und engagiert sich seitdem ehrenamtlich. Zunächst für die Krebshilfe und Kinderkrebshilfe, auch beim Lichtblickhof "e-motion". Für diesen Verein engagiert sich Elisabeth R. nach wie vor. Elisabeth R. hat ein ziemlich intensives Arbeitsprogramm. "Ich bin 71, ich müsste mal kürzer treten." Ihren Stand auf dem Mistfest hat sie darum dieses Jahr zum letzten Mal betreut. "Leicht ist mir das nicht gefallen."

Wann? Samstag, 7. Oktober: 11 - 18 Uhr,  Sonntag, 8. Oktober: 10 - 17 Uhr
Wo? Wiener Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse 2, 1010 Wien
Eintritt ist frei!
www.freiwilligenmesse.at

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