Hoffen und Beten um das Leben einer Frau in Wien: Wie von "Heute" berichtet, rissen am Samstagnachmittag Wassermassen eine etwa 35-jährige Frau in Döbling mit sich. Die Dame war aus bisher ungeklärter Ursache während des heftigen Gewitters im Starkregen auf die Barawitzkagasse gestürzt. Die schwere Sturzflut auf der am Unglücksort steil abfallenden Barawitzkagasse riss den Körper der Frau einfach mit sich, drückte sie unter Wasser und unter einen Bus der Linie 10A.
Der Buslenker, Passanten und die Einsatzkräfte reagierten sofort – Polizisten und Rettungssanitäter versuchten, die Frau unter dem Bus zu lokalisieren und das Wasser abzuleiten, die Feuerwehr hob den Bus an. Tragisch: Die Frau wurde schwer verletzt und musste reanimiert werden, sie wurde im kritischen Zustand in ein Wiener Spital eingeliefert. Videos zeigen, wie dramatisch die Situation war – mit unglaublicher Gewalt schoss das Wasser die Straße hinunter.
Von rund 500 Einsätzen in kürzester Zeit in der Bundeshauptstadt berichtete die Wiener Berufsfeuerwehr, die teilweise aufgrund von Überflutungen mit Booten ausrücken musste. Meteorologe Manuel Oberhuber sprach von einem Sommer-Rekord: Mit 110 Litern Wasser pro Quadratmeter fiel mehr Regen als seit Beginn der Aufzeichnungen vor 152 Jahren. Schwerpunkt der Niederschläge war in Döbling, dort wurden ebenso wie in der Brigittenau zahlreiche Keller und Garagen überflutet.
Bei der vollkommen überschwemmten Unterführung in der Gunoldstraße musste ein Autolenker aus seinem Fahrzeug gerettet werden. Zu Einschränkungen kam es im Zugverkehr, der am Franz-Josefs-Bahnhof eingestellt werden musste. Ein umgestürzter Baum blockierte zudem die Strecke, Züge konnten anfangs nur nach Heiligenstadt und später dann nur bis Klosterneuburg fahren. Busse und Straßenbahnen wurden zum Teil umgeleitet, vor zeitweisem Hagel flüchteten Autofahrer unter Dächer.