Der Fall rund um eine Tierhalterin im Bezirk Tulln, der bereits zum zweiten Mal mehrere Tiere abgenommen wurden, sorgt weiter für Aufregung. Nun kommen neue Details ans Licht.
Die Frau soll während der Behörenkontrolle vergangene Woche – "Heute" berichtete – zwei Hunde am Dachboden versteckt haben.
Bereits am Montag soll eine Kontrolle durch die Polizei bei der Frau in Niederösterreich stattgefunden haben. Daraufhin soll sie einen der Hunde bei einer Bekannten versteckt haben, diese konnte das Tier aber nicht behalten.
Die Pfotenhilfe Lochen bittet aus diesem Anlass um Hinweise, ob in den letzten Wochen jemand Tiere von der Frau übernommen hat. Hinweise können HIER über das Kontaktformular an die Pfotenhilfe übermittelt werden.
Einige der Tiere, die der Halterin abgenommen wurden, sollen laut Pfotenhilfe in einem sehr schlechten Gesundheitszustand sein. Als Beispiel wird eine dreibeinige Schäfermischlingshündin genannt.
Die Hündin dürfte neben bereits länger andauernden starken Zahnschmerzen an einer schweren Arthrose und damit einhergehenden ständigen, starken Schmerzen leiden, die bei der Halterin unbehandelt blieben.
Auch andere Tiere sollen unter stark entzündetem Zahnfleisch, kaputten Zähnen und diversen andere Infektionen leiden. Der behandelnde Tierarzt verabreichte den Vierbeinern sofort Medikamente gegen die vorliegenden Entzündungen und Schmerzen.
Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes der Tiere wird der Rechtsanwalt der Pfotenhilfe mit einer Sachverhaltsdarstellung wegen Tierquälerei beauftragt.
Nach einem Hilferuf an die oberösterreichische Pfotenhilfe machte sich ein Team auf den Weg in den Bezirk Tulln. Dort angekommen, fanden sie vierzehn Hunde und vier Katzen in einem teils stark verwahrlosten Zustand in einem völlig verdreckten Haus vor.
Die Frau soll seit dem Tod ihres Mannes alleine für die Tiere gesorgt haben und völlig überfordert gewesen sein. Bereits 2018 wurden dem Paar mehrere Tiere abgenommen, wie der zuständige Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Tulln gegenüber "Heute" bestätigte.
Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler war fast das ganze Wochenende mit der Pflege der geretteten Tiere beschäftigt. "Wie bringt man es fertig, Tiere derart verwahrlosen und tierärztlich unbehandelt leiden zu lassen? Diesen armen Seelen hätte längst geholfen werden können", zeigt sich Stadler entsetzt über den Zustand der Tiere.