Niederösterreich

Frau weint: "Katze in 30er-Zone mit 100 km/h totgerast"

Roswitha F. (61) aus Wieselburg alarmiert: "In der 30er-Zone fetzen einige Lenker mit einem 100er durch, meine Katze ist tot, es muss was passieren."

Roswitha F. (61) trauert um ihren Kater. 
Roswitha F. (61) trauert um ihren Kater. 
privat

Roswitha F. (61) lebt gerne in Wieselburg (Bezirk Scheibbs), aber im unmittelbaren Wohnumfeld ortet sie eine tödliche Gefahr: Die Zieselgrabengasse bei einem Diskontermarkt.

Mit 100er durch 30er-Zone

"Dort ist eine 30er-Zone, aber es gibt echt Lenker, die dort mit einem Karacho durchbrettern. Ich selbst wurde schon Zeugin, als zwei Lenker mit einem 100er durchfetzten", so die Wieselburgerin. Denn nach dem Ortsgebiet mit Tempo 50-Beschränkung folge ganz kurz Tempo 100 auf einer Freilandstraße und dann sofort die besagte 30er-Zone. "Zudem ist es kurvig und recht unübersichtlich", so die 61-Jährige.

An der Straße liegt außerdem ein "Betreutes Wohnen", wo viele alte Menschen, teils mit Rollator, leben. Am 24. Juli erwischte es schließlich die Katze von Roswitha F. "King Arthur" wurde von einem Fahrzeug erfasst und getötet. Der Kater wurde nicht einmal zwei Jahre alt.

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    Roswitha F. (61) fordert ein Radargerät in der 30er-Zone.
    Roswitha F. (61) fordert ein Radargerät in der 30er-Zone.
    privat

    Die 61-Jährige fordert ein Radargerät, wandte sich bereits an die Gemeinde und an den Bürgermeister der Gemeinde Wieselburg.

    "Denn diesmal erwischte es meine Katze, nächstes Mal einen Menschen", so Roswitha F. und bricht in Tränen aus. Denn der Verlust ihrer Katze tut der alleinstehenden Pensionistin sehr weh. "Ich habe zwar fünf Super-Töchter, die sich um mich kümmern, aber der Kater lag mir sehr am Herzen."

    Bürgermeister bemüht und aktiv

    Sepp Leitner (SP), ehemals Landeshauptmannstellvertreter und jetzt Bürgermeister von Wieselburg, kennt die Problematik und zeigte sich gegenüber "Heute" bemüht und verständnisvoll: "Frau F. hat einmal mit mir telefoniert über den Zeiselgraben und die angebundene Getreidestraße, in der wir betreute Wohnungen und ein Tagesbetreuungszentrum für Seniorinnen und Senioren haben. Im Zeiselgraben gibt es zum Teil eine 30 km/h-Zone und in der Getreidestraße haben wir für eine Verkehrsverhandlung bei der Bezirkshauptmannschaft ebenso einen 30er beantragt. Günther Feichtegger, Kommandant der Polizeiinspektion Wieselburg, habe ich gebeten, Tempokontrollen in der Zeiselgrabenstraße durchzuführen."

    Einfach so ein Radargerät aufstellen dürfe er als Bürgermeister natürlich nicht: "Überdies werden wir eine Geschwindigkeitsmesstafel aufstellen (im Stadtgebiet haben wir davon schon rund 25 im Betrieb), um hier regulierend einzugreifen. Wir wissen aus den Messdaten der anderen Tafeln, dass sich dann rund 80 bis 90% der KfZ-LenkerInnen an die Tempovorgabe halten. Leider gibt es immer wieder einige wenige Raser, die das Tempolimit drastisch überschreiten."

    Weitere Verhandlungen im Herbst

    Und: Im Herbst 2023 gibt es eine von der BH Scheibbs geleitete Verkehrsverhandlung, bei der unter anderem die Umstellung zahlreicher Gemeindestraßen von 50 auf 30 km/h auf der Tagesordnung steht.