Österreich

Frau zieht Mann im Spital Schläuche, nun ist er tot

Heute Redaktion
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Ehefrau zieht im Spital die Stecker der Maschinen für ihren Mann
Ehefrau zieht im Spital die Stecker der Maschinen für ihren Mann
Bild: iStock

Als die Wienerin erfuhr, dass ihr Ehemann nur noch wenige Stunden leben würde, fuhr sie in das Krankenhaus. Dort setzte sie seinem Leben ein Ende: Sie zog die Schläuche.

Ein 68-Jähriger ist am 1. April 2018 in die Intensivstation eines Krankenhauses in Wien eingeliefert worden. Der Mann erlitt einen Atemstillstand und musste von da an künstlich beatmet werden. Er hatte sich nach einer Nierentransplantation nicht mehr erholt.

Am 6. April 2018 verständigte das Krankenhaus die Lebensgefährtin um ihr mitzuteilen, dass ihr Mann nur noch wenige Stunden leben würde.

Um Abschied zu nehmen, fuhr die 69-Jährige ins Krankenhaus. Die Frau war stark alkoholisiert, wie Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber "heute.at" bestätigte.

Als die beiden alleine im Zimmer waren, zog die Frau die Schläuche aus dem Hals dem Mannes raus und verließ das Krankenhaus.

Sterbehilfe: Die rechtliche Situation in Österreich

Aktive Sterbehilfe, sprich die Tötung eines Menschen, ist in Österreich verboten. Darauf steht nach § 78 des Strafgesetzbuches eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Indirekte Sterbehilfe – die Inkaufnahme eines vorzeitigen Todes durch eine medizinische Behandlung, die primär der Schmerzlinderung dient – ist jedoch ist nicht strafbar. Allerdings nur, wenn dieser Wille im vollen Bewusstsein vom Patienten zuvor niedergeschrieben wurde. Ebenso verhält es sich, wenn auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichtet wird (passive Sterbehilfe). (Quelle: NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft)

Die 69-Jährige wurde am selben Tag noch festgenommen. Nach Abschluss der Einvernahme am Samstag wurde die Frau auf freiem Fuß angezeigt. (Red)

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