Leser T. hat Sehnsucht nach aufregenden Abenteuern mit aufgeschlossenen Frauen, er wäre auch wieder offen für eine Beziehung. Seine anhaltende Flirt-Flaute macht ihm inzwischen zu schaffen: "Mein Liebesleben ist auf dem Nullpunkt". Jede mögliche Annäherung ist zum Hindernis-Parcours geworden, eindeutige Signale werden nicht mehr gesendet oder empfangen. T. wünscht sich und anderen liebessuchenden Männern, dass Frauen endgültig das Ruder übernehmen. Er will "unkompliziert angenähert und verführt werden." Nicht aus Bequemlichkeit, betont er, sondern aus Unsicherheit darüber, was Frauen wollen.
Es mangelt ihm nicht an Erfahrung, aber die Gepflogenheiten haben sich geändert. Das beobachtet auch Mittvierziger A., selbst lange verheiratet. Beim Ausgehen mit jüngeren, ledigen Kollegen kommen diese nicht mehr einfach ins Gespräch mit Frauen. Im Lokal werden oft erst wechselseitig Social-Media-Profile abgecheckt, bevor man sich in die Augen schaut. Insta statt Instinkt, virtuelle Probefahrt statt einfach Gasgeben. Wer lieber vorsichtig ist, hat jedes Recht dazu, um sich vor möglichen Verletzungen zu schützen. Wer allerdings noch nie "Mr. Wrong" gedatet hat, wird "Mr. Right" vielleicht nicht gleich erkennen.
Ich schreibe wöchentlich über das Thema Liebesleben. Was beschäftigt dich derzeit? Mail mir gerne an: [email protected].