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Frauen in der Rentenfalle

Land: D, Genre: Gesellschaft + Soziales

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Frauen verdienen weniger als Männer, arbeiten Teilzeit, erziehen Kinder und stehen dann mit Renten da, die kaum das Überleben sichern. Der Film stellt Frauen aus drei Generationen vor. Gemeinsam mit Betroffenen und mit Fachleuten aus Wissenschaft und Politik ergründet der Film, wo die Ursachen dafür liegen, welche Kräfte einen Wandel verhindern, und wie Frauen der fatalen Rentenfalle entgehen können. Die durchschnittliche Rente einer Frau beträgt mit 645 Euro 60 Prozent weniger als die eines Mannes. Fast die Hälfte der westdeutschen Frauen, die zwischen 1966 und 1970 geboren sind, werden gerade mal um die 700 Euro monatlich bekommen. Frauen tappen in die Armutsfalle - auch weil der Staat das durch seine Gesetzgebung fördert. Es ist ein Problem, das alle Generationen betrifft: Die Hausfrauen der Wirtschaftswunderjahre, noch mehr jedoch ihre Töchter und ihre Enkelinnen. Filmemacherin Katarina Schickling fragt Bundesfamilienministerinnen aus drei Jahrzehnten - Rita Süssmuth, Renate Schmidt und Manuela Schwesig - warum nach fast einem halben Jahrhundert Debatten ein Problem noch immer so drängend ist, dessen Ursachen ebenso lange auf der Hand liegen. Haben deutsche Politiker tatsächlich jahrzehntelang Gesetze auf den Weg gebracht, die Frauen sehenden Auges in die Armutsfalle treiben? Denn das Problem ist auch strukturell bedingt. Die Alleinverdienerehe wird bis heute durch Ehegattensplitting und beitragsfreie Krankenversicherung für Ehepartner steuerlich hoch subventioniert, nach einer Scheidung jedoch durch das 2008 geänderte Unterhaltsgesetz bestraft. Der Film stellt Rentnerinnen vor, die mehrere Kinder großgezogen haben und wegen ihrer geringen Altersbezüge auf staatliche Grundsicherung angewiesen sind. Sie kommen nur mit Spenden und Angeboten wie den kostenlosen Lebensmitteln der Tafeln über die Runden. Ebenso zeigt der Film eine geschiedene Frau aus der Baby-Boomer-Generation, die der Kinder wegen stets Teilzeit gearbeitet hat und sich nun, gebeutelt vom neuen Unterhaltsrecht, das auch bei langjährigen Ehen kaum noch Ausgleichzahlungen vorsieht, um ihren Lebensabend sorgt. Und eine junge Mutter, die erst zu ahnen beginnt, wie hoch der Preis sein kann, den sie für ihren Einsatz zu Hause bezahlen muss. An ihrem Beispiel rechnet der Film genau durch, welche finanziellen Folgen Babypause, Teilzeitarbeit und Mini-Jobs für die Rente haben.

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