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Frauen-Proteste in Afghanistan – dann fallen Schüsse

Durch neue Verbote verlieren viele Frauen ihre Einkommensquelle. Die islamistische Regierung will Frauen vom öffentlichen Leben ausschließen.

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In Kabul gehen Sicherheitskräfte gegen Frauen vor: Auf Videos in sozialen Medien sind Schüsse zu hören.
In Kabul gehen Sicherheitskräfte gegen Frauen vor: Auf Videos in sozialen Medien sind Schüsse zu hören.
Screenshot 20min/jad

In Afghanistan haben Sicherheitskräfte am Mittwoch mit Schüssen in die Luft einen Protest Dutzender Frauen gegen die Schließung von Schönheitssalons auseinandergetrieben. Die Nachrichtenagentur AFP sah rund 50 Teilnehmerinnen bei dem Protest in der Hauptstadt Kabul.

Von Demonstrantinnen später an die Presse versandte Fotos und Videos zeigten, wie die Sicherheitskräfte einen Feuerwehrschlauch gegen die Frauen einsetzten; außerdem waren im Hintergrund Schüsse zu hören. "Nehmt mir nicht mein Brot und mein Wasser weg", hieß es auf dem Plakat einer Demonstrantin.

Tausende Schönheitssalons müssen in Afghanistan schliessen

Nach einer Anordnung aus dem Juni müssen Tausende Schönheitssalons schließen, die von Frauen betrieben werden und für viele Haushalte die einzige Einkommensquelle sind. Zudem wird dadurch Frauen eine der wenigen verbleibenden Möglichkeiten genommen, sich außerhalb des eigenen Zuhauses zu treffen.

"Wir haben diesen Protest organisiert, um zu reden und zu verhandeln", sagte die Mitarbeiterin eines Salons. Es habe ihnen aber niemand Aufmerksamkeit geschenkt, stattdessen seien sie nach einer Weile mit Schüssen in die Luft und Wasser vertrieben worden.

Taliban schliessen Mädchen und Frauen vom öffentlichen Leben aus

Seit ihrer Machtübernahme im Oktober 2021 schließen die Taliban in Afghanistan Mädchen und Frauen immer mehr vom öffentlichen Leben aus. Ihnen wird der Zugang zu Schulen und Universitäten verwehrt, sie dürfen keine Parks, Jahrmärkte und Fitnessstudios besuchen. Zudem sind sie gezwungen, sich in der Öffentlichkeit zu verhüllen.

Auch die meisten Mitarbeiterinnen der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen dürfen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Tausenden Frauen, die für die Regierung arbeiteten, wurde gekündigt oder sie werden nun dafür bezahlt, zu Hause zu bleiben.

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