Österreich

Frauen verdienen um 21 Prozent weniger als Männer

Die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen wird zwar kleiner. Doch: Noch immer verdienen Frauen um 21 Prozent weniger.

Heute Redaktion
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Präsentation des Wiener Gleichstellungsmonitors (von links): Andrea Mautz (stellvertretende Leiterin der MA 57), Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch, Stadträtin Sandra Frauenberger, Andrea Leitner (IHS), Gemeinderätin Barbara Huemer, Ricarda Götz von der Frauenabteilung der Stadt Wien
Präsentation des Wiener Gleichstellungsmonitors (von links): Andrea Mautz (stellvertretende Leiterin der MA 57), Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch, Stadträtin Sandra Frauenberger, Andrea Leitner (IHS), Gemeinderätin Barbara Huemer, Ricarda Götz von der Frauenabteilung der Stadt Wien
Bild: PID

Die gute Nachricht: Der "Gender Pay Gap", also der Einkommens-Unterschied bei gleichen Jobs – wird geringer. Die schlechte Nachricht: Die Einkommensschere klafft noch immer weit genug auseinander. Nach dem ersten "Wiener Gleichstellungsmonitor" 2013 vergleicht die Stadt nun zum zweiten Mal Daten und Fakten zur Gleichstellung.

Gender Pay Gap sinkt bei unselbstständig Beschäftigten auf 14 Prozent

Bei unselbstständig Erwerbstätigen beträgt die Einkommensschere mittlerweile 14 Prozent, das Bruttomedian-Einkommen beträgt im Schnitt noch immer um 21 Prozent weniger als bei Männern, bei selbstständig Erwerbstätigen liegt der Einkommens-Unterschied überhaupt bei 32 Prozent.

Der "Gender Pay Gap" – der sich auf den Bruttostundenlohn bezieht – ist laut dem 2. Wiener Gleichstellungsmonitor von 16 Prozent 2010 auf 14 Prozent gesunken.

In Wien stellen Frauen mit 51 Prozent mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Unter den Mitgliedern des Gemeinderats ist der Frauenanteil zwischen 2012 und 2016 von 34 auf 37 Prozent gestiegen.

Mädchen in AHS und sozialberuflichen Schulen

56 Prozent der AHS-Oberstufen-Schüler sind Mädchen, aber nur 33 Prozent in der technisch-gewerblichen BHS. In der sozialberuflichen bzw. lehrerbildenden BHS und BMS liegt der Anteil der Schülerinnen am höchsten – bei 74 Prozent.

Die Erwerbstätigenquote beträgt in Wien 61 Prozent bei Frauen, bei Männern liegt sie bei 66 Prozent. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten ist gestiegen – 43 Prozent der unselbstständig erwerbstätigen Frauen in Wien ist teilzeitbeschäftigt.

Unbezahlte Arbeit erledigen großteils Frauen

Bei mehr als der Hälfte der Paare sind Frauen bei Vollzeitbeschäftigung des Mannes gar nicht oder teilzeitbeschäftigt. Die Verteilung der unbezahlten Arbeit – also Hausarbeit – bei Paaren mit Kindern ist ungleich. Nur bei einem Viertel der Paare ist hier die Erwerbstätigkeit gerecht verteilt.

Alle Infos finden Sie unter www.gleichstellungsmonitor.at

"Als Sozialstadträtin ist mir die soziale Absicherung von Frauen ein besonderes Anliegen", so Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) bei der Präsentation der Ergebnisse. "Der Grundstein der Gleichberechtigung ist eine eigenständige Existenzsicherung. Gerade Frauen mit Kindern und insbesondere Alleinerzieherinnen sind von Armut bedroht. Es ist mir wichtig, dass wir diese alleinerziehenden Frauen, die jeden Tag hart arbeiten um für sich und ihre Kinder ein gutes Leben zu ermöglichen, nicht alleine lassen. Deswegen starten wir in der Frauenabteilung der Stadt Wien (MA 57) Ende September einen Beratungsschwerpunkt für Alleinerzieherinnen am Frauentelefon", kündigte Frauenberger an.

(gem)