Österreich

Frauen verlieren im Job fast eine halbe Mio. Euro

Die Arbeiterkammer schlägt Alarm: Aufgerechnet auf ein ganzes Erwerbsleben verdienen Frauen durchschnittlich 435.000 Euro weniger als Männer.

Heute Redaktion
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Bild: imago stock & people

Die Einkommensnachteile durch den Gender Pay Gap summieren sich über ein ganzes Erwerbsleben gerechnet auf die beträchtliche Summe von fast einer halben Million Euro. "Vor allem Kinderbetreuung, Hausarbeit und Altenpflege sind für die Verringerung der Erwerbsarbeitszeit von Frauen verantwortlich und führen so zu finanziellen Einbussen von rund 9.000 Euro jährlich", rechnet die Vizedirektorin der Arbeiterkammer Wien Alice Kundtner vor.

Frauen verdienen im Schnitt pro Monat 900 Euro weniger

Zusammen mit anderen Faktoren, wie die generell schlechtere Bezahlung typischer Frauenberufe, schlechtere Aufstiegschancen und Teilzeitjobs belaufen sich die Unterschiede auf durchschnittlich 435.000 Euro. Das heißt, Frauen verdienen durchschnittlich 900 Euro monatlich weniger bei durchschnittlich 34,5 Erwerbsjahren. Dies ergibt dies Auswertung der neuesten EU-weiten Verdienststruktur-Erhebung.

"Die Einkommensschere muss endlich geschlossen werden", erklärt Kundtner und fordert den Ausbau ganztägiger Kinderbetreuungsangebote und verbindliche Maßnahmen zum Abbau der Einkommensschere. Zusätzlich soll eine ausgewogene Verteilung der Arbeitszeit zwischen Paaren erreicht werden. (Red)

Gender Pay Gap beschreibt die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn von Frauen und Männern. In Österreich verdienen Frauen im Durchschnitt 21,7 Prozent weniger und kommt damit auf Platz vier unter den 28 EU-Staaten.