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Frauenhäuser starten Kampagne "Zukunft ohne Gewalt"

Heute Redaktion
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Unter dem Motto "Zukunft ohne Gewalt" starten die Wiener Frauenhäuser ihre neue Kampagne. Betroffene Frauen werden informiert, wo sie Hilfe und Unterstützung bekommen.

Unter dem Motto "Zukunft ohne Gewalt" starten die Wiener Frauenhäuser ihre neue Kampagne. Betroffene Frauen werden informiert, wo sie Hilfe und Unterstützung bekommen.
672 Frauen und 691 Kinder suchten 2015 in den vier Wiener Frauenhäusern Beratung und Schutz. Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) hob die zentrale Rolle der Frauenhäuser beim Schutz vor Gewalt hervor. "Frauen mit vielen Kindern haben es, wenn sie vor häuslicher Gewalt flüchten müssen, besonders schwer, anderswo unterzukommen. Diese Frauen sind ebenso besonders verletzliche Gruppen wie ältere Frauen oder auch Frauen mit Migrationshintergrund", sagt Frauenberger.

Ein wichtiges Angebot für von Gewalt betroffene Frauen sind die Übergangswohnungen, die für 54 Frauen und Kinder nach dem Frauenhaus zu Verfügung stehen, bis eine dauerhafte Wohnmöglichkeit gefunden wird. 2015 haben dieses Angebot 106 Frauen mit 117 Kindern in Anspruch genommen. Etwa die Hälfte der Frauen schafft es, innerhalb eines Jahres eine andere dauerhafte Wohnmöglichkeit zu finden, 17 Prozent benötigt mehr als eineinhalb Jahre, bis sie sie eine unabhängige Existenz mit eigenem Wohnraum aufgebaut haben.

Martina Ludwig-Faymann, Vorsitzende des Vereins Wiener Frauenhäuser, berichtete über aktuelle Angebote der Wiener Frauenhäuser: "Manche Frauen wollen als ersten Schritt eine anonyme Beratung oder einfach rechtliche Informationen. Die ambulante Beratungsstelle der Frauenhäuser ist deshalb als zusätzliches Beratungsangebot für misshandelte Frauen nicht wegzudenken, wie auch die Zahlen zeigen: Im Jahr 2015 gab es insgesamt 14.155 Kontakte und durchschnittlich 28 persönliche Beratungen direkt in der Beratungsstelle pro Woche."

Mehr als die Hälfte der Klienten der Wiener Frauenhäuser sind Kinder und Jugendliche, im Jahr 2015 waren dies rund 700. Deshalb ist es unerlässlich, bei häuslicher Gewalt den Fokus auf die Mitbetroffenheit der Kinder zu legen: "Diese Kinder haben extrem fordernde, belastende Geschichten zu bewältigen, Geschichten, die von psychischer und physischer Gewalt geprägt sind", sagt Ludwig-Faymann.

Andrea Brem, Geschäftsführerin Verein Wiener Frauenhäuser, erklärte: "Frauen, die sich an die Frauenhäuser wenden, sind zwar Opfer von Gewalt, aber sie sind auch mutige, starke Frauen, denn viele von ihnen sind mit Fug und Recht als 'survivors‘ – Überlebende – zu bezeichnen. Sie haben nur dank ihres Mutes und ihrer Kraft einen Weg aus der Gewaltspirale gefunden."

Frauenhaus-Notruf Wien – Tag und Nacht erreichbar: 05 77 22