Österreich

Frauenleiche einbetoniert: 10 Monate bedingte Haft

Heute Redaktion
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Die Tatortermittler beim Fundort der einbetonierten Leiche.
Die Tatortermittler beim Fundort der einbetonierten Leiche.
Bild: LPD Kärnten

Ein Obersteirer fand in seinem Haus die Leiche einer 42-jährigen Prostituierten. In Panik betonierte er die Tote ein. Nun stand er dafür vor Gericht.

Der 40-jährige Angeklagte hatte die tote Ungarin im vergangenen Dezember im Schlafzimmer seines Hauses in Mariazell gefunden. Die Familie der Toten hatte sie bereits als vermisst gemeldet und wusste auch, dass der 40-Jährige sie kannte.

Die Polizei nahm den Mann deshalb im März wegen Mordverdachts fest. Bei der Einvernahme gab er an, Drogen eingenommen zu haben und sich deshalb an nichts erinnern zu können. Er gestand, die Leiche in Panik einbetoniert und ihre persönlichen Gegenstände verbrannt zu haben.

Obduktion brachte die Wende

Die Obduktion der Leiche brachte die Wende: Die Leiche wies keinerlei Spuren von Gewalteinwirkung auf. Sie war an einer Überdosis des selben Schalfmittels gestorben, das auch der Angeklagte eingenommen hatte.

Die Anklagepunkte im Prozess waren deshalb Störung der Totenruhe, Sachentziehung (weil er die Habseligkeiten der Toten verbrannt hatte) sowie Vortäuschung einer Straftat, da er aus Angst vor der ungarischen Mafia seine eigene Entführung vortäuschte und zeitweise untertauchte.

"Absoluter Wahnsinn"

Die Gerichtsverhandlung dauerte laut "ORF Steiermark" am Donnerstag genau 15 Minuten - der 40-Jährige bekannte sich in allen Punkten schuldig. Der Richter bezeichnete die Tat als "absoluten Wahnsinn", blieb mit zehn Monaten bedingt aber deutlich unter dem Strafrahmen von drei Jahren. Als mildernd wertete er das reumütige Geständnis und auch, dass der Obersteirer keine Vorstrafen hat.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft noch keine Erklärung abgegeben hat. (hos)