Wien

Aktivisten legen sich für Gewaltschutz blutig ins Zeug

Blutverschmierte Aktivistinnen forderten vor dem Bundeskanzleramt 228 Millionen Euro für Gewaltschutz und 3.000 neue Stellen in der Prävention.

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Protest-Aktion gegen Femizide und Frauengewalt.
Protest-Aktion gegen Femizide und Frauengewalt.
Alexandra Diry

Nach elf Frauenmorden in diesem Jahr gingen österreichische Frauenorganisationen am Dienstag auf die Barrikaden, um konkrete Maßnahmen von der Bundesregierung einzufordern. Bei der Kundgebung vereinten sie sich am Ballhausplatz, um gemeinsam für "echten Gewaltschutz" einzutreten. In ihren Reden berichteten Sprecherinnen verschiedener Organisationen von persönlichen Erfahrungen mit Männergewalt und schlechten Bedingungen in Frauenhäusern, Schutzeinrichtungen sowie bei Frauenhotlines.

Die Chefin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie, Rosa Logar, stellte zu Beginn klar: "Wir brauchen mehr Mittel für die Unterstützung von Opfern. Auf eine unserer Beraterinnen kommen circa 300 Klientinnen, und pro Klientin und Jahr stehen circa 5 Stunden zur Verfügung. Das reicht nicht für eine umfassende Unterstützung für Betroffene von Gewalt aus."

Im Anschluss legten sich elf Aktivistinnen – stellvertretend für jede getötete Frau – in blutverschmierten Leichenhemden zu Boden, nachdem ein rotes Seil um sie herum langsam zugeschnürt wurde. Mit Kreide wurden ihre Konturen im Tatort-Stil nachgezogen. Es folgte eine Schweigeminute.

Im unteren Video erklärt Frauenring-Vorsitzende Klaudia Frieben, was in Gesellschaft, Politik und Justiz ihrer Meinung nach verändert werden muss, um die Gewaltwelle zu stoppen (Video unten).

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