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Frei.Wild-Konzert in Graz ohne Zwischenfälle

Heute Redaktion
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Trotz Protesten hat die der Rechtsrock-Szene zugerechnete Südtiroler Band Frei.Wild am Freitag ihr erstes Österreich-Konzert auf der "Feinde deiner Freunde"-Tour in der Grazer Stadthalle gegeben. Der Abend ging ohne Zwischenfälle über die Bühne und rund 2.000 Fans bekamen, was sie erwartet hatten: Relativ geraden Rock mit teils punkigen Einflüssen. Einmal mehr beteuerten die Südtiroler, keine Befürworter der rechten Szene sein zu wollen.

Trotz Protesten hat die der Rechtsrock-Szene zugerechnete Südtiroler Band Frei.Wild am Freitag ihr erstes Österreich-Konzert auf der "Feinde deiner Freunde"-Tour in der Grazer Stadthalle gegeben. Der Abend ging ohne Zwischenfälle über die Bühne und rund 2.000 Fans bekamen, was sie erwartet hatten: Relativ geraden Rock mit teils punkigen Einflüssen. Einmal mehr beteuerten die Südtiroler, keine Befürworter der rechten Szene sein zu wollen.

Von den laut Polizei etwa 2.000 Besuchern waren rund 800 aus Wels gekommen, denn dort wurde der Auftritt von Frei.Wild wegen der vermeintlichen Rechtslastigkeit abgesagt. Trotz aller regionalpolitischer Geräusche jeder Farbe im Vorfeld, fand das Konzert in Graz statt. Leadsänger und Texter Philipp Burger bedankte sich auch zwischendurch dafür: "Danke Graz, dass ihr das Konzert durchgezogen habt. Graz, wir lieben euch." Die Welser Fans sollen - wenn es nach Burger geht - bei der kommenden Wahl auch nicht vergessen, wer Frei.Wild in Oberösterreich verhindert habe. So ist das also im Kosmos der Band.

Band weist Nazi-Vorwürfe von sich

Auf ein Konzert geht man, um Musik zu hören: Rein vom Sound her war es nicht gerade die neue Errungenschaft, aber doch bekömmlich. Mit einem gewissen Alkoholzuspruch der Fans kam auch Stimmung auf. Mitunter wurde aber auch die Heimat besungen, nämlich Südtirol, und das ist dann doch, historisch gesehen, eine Gratwanderung. Gerade in Songs wie "Südtirol" war zu spüren, dass die Band sich ihrer Herkunft mehr als nur bewusst ist. Das kann man jetzt mögen, oder nicht. Astreiner Rechtsrock schaut aber anders aus.

Das Publikum formierte sich aus durchschnittlichen Rockkonzertbesuchern, wobei Leadsänger Burger gerade auf die Besucherinnen eine starke Anziehungskraft zu haben scheint, und auch auf Fans, die eher dem rechten Milieu zugeordnet werden können. Aus dieser Szene kommen Frei.Wild ursprünglich, ganz glücklich sind sie damit aber offenbar nicht mehr. Immer mehr drängen sie in Richtung Mitte und Verträglichkeit. Das zeigte sich auch bei der Zugabe, die unter anderem aus ihrem Hit "Land der Vollidioten" bestand. Hier lautet der Refrain, den die Konzertbesucher auch sangen, als : "Wir sind keine Neonazis, wir sind keine Anarchisten, wir sind gleich wie ihr."

Politisch motivierter Rock ist nicht jedermanns Sache, vor allem wenn er am Weltbild einer Mehrheitsgesellschaft kratzt. Ihn zu verbieten wäre jedoch demokratisch gesehen inkorrekt. Es müssen auch Meinungen zuglassen werden, die einem nicht gefallen.