Szene

Frei.Wild-Konzert in Telfs wird Regionalpolitikum

Die Südtiroler Rockband plant im 11. April ein Konzert in Telfs. Wie so oft trifft man dabei im Vorfeld auf Widerstand.

Heute Redaktion
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Sowohl die ÖVP als auch die Grünen wollen das Konzert der kontroversen Musikgruppe verhindern. Grund dafür ist die vergangene Nähe zum Rechtsextremismus, von der sich die Band mittlerweile in aller Deutlichkeit distanziert hat.

Trotzdem haftet Frei.Wild nach wie vor ein völkisches Stigma an, das der Gruppe immer wieder Schwierigkeiten bereitet. "Einer solchen Band generell, aber ganz besonders in einer Gemeinde wie Telfs, die seit Jahrzehnten Vielfalt lebt und diese Vielfalt die Gemeinde auch auszeichnet, eine Präsentationsmöglichkeit zu bieten, kann und werde ich als verantwortungsvoller Bürger und Gemeindevertreter nicht einfach gelassen hin nehmen. Geld und ausverkauft Hallen dürfen nie Motivation sein, um gesellschaftliche Ideale und das Miteinander über Bord zu werfen", wettert etwa der Telfser Vizebürgermeister Christoph Walch über das geplante Konzert.

Die Show, die innerhalb von 24 Stunden ausverkauft war, wurde auch beim Verfassungsschutz angemeldet. Dort sah man bislang allerdings keinen Grund für eine Untersagung.

Die FPÖ hingegen sieht in der Kritik am Konzert eine "schwarzgrüne Kulturzensur". Auch der Kulturverein "Telfs Lebt", Veranstalter des Konzertes, zeigt sich überrascht: "Wir wussten, dass die Band polarisiert, aber diese mediale Resonanz war nicht in unserem Sinne". Die Vergangenheit hätte gezeigt, dass Frei.Wild-Show "wie zuletzt auch in Kufstein reibungslos von Statten gehen".

"Wir fänden es äußerst wichtig, dass dieser Abend ein Rockkonzert bleibt und nicht zum Politikum mutiert". appeliert "Telfs Lebt"-Obmann Christian Santer an die Politiker.

Frei.Wild selber sind den Wirbel, den ihre Konzerte nach wie vor erzeugen, schon längst gewohnt. (baf)