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Frei.Wild: Plagiatsvorwurf von Neonazi-Band

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Die Südtiroler Band Frei.Wild sorgte in letzter Zeit immer wieder für Aufregung. Nach Verbotsauftritt in Wels und Diskussionen um ihr Konzert in Kufstein gibt es nun Gegenwind von Rechts. Der Neonazi Jens Ulrich H., Mitglied der rechtsextremen Band Stahlgewitter, will in einem Song von Frei.Wild ein plagiiertes Gitarrenriff entdeckt haben.

gibt es nun Gegenwind von Rechts. Der Neonazi Jens Ulrich H., Mitglied der rechtsextremen Band Stahlgewitter, will in einem Song von Frei.Wild ein plagiiertes Gitarrenriff entdeckt haben.

In "Schenkt uns Dummheit, kein Niveau" vom Frei.Wild-Album "Gegengift" (2010) tauche für wenige Sekunden ein Gitarrenriff auf, das angeblich aus dem Stahlgewitter-Song "Auftrag Deutsches Reich" stammt, so der Vorwurf. Das vom Kläger in Auftrag gegebene Gutachten über das angebliche Plagiat datiert vom Oktober 2010, das angestrengte Verfahren läuft seit 2011, wie Spiegel Online berichtet.

Neuer Stoff für Kritik?

Als Komponist des Frei.Wild-Songs firmiert Sänger und Frontmann Philipp Burger, der früher Sänger in der rechtsextremen Skinhead-Band Kaiserjäger war. Frei.Wild hat durch einen Sprecher verlauten lassen, dass sie weder den Song, aus dem sie angeblich kopiert habe, noch die Band Stahlgewitter überhaupt kenne.

Die Formation Stahlgewitter, die in ihren Texten offen den Nationalsozialismus verherrlichen und Antisemitismus predigen, gehören ihrerseits zu den Stars der Nazirock-Szene. Ihre CDs stehen in Deutschland auf dem Index und dürfen dort nicht öffentlich verkauft werden.

Ein Stück vom Kuchen

Der Plagiatsvorwurf von Jens Ulrich H. erhält angesichts des großen Medienpräsenz von Frei.Wild neue Brisanz. Womöglich will der Neonazi am finanziellen Erfolg von Frei.Wild teilhaben. Die Erfolgsaussichten sind aber wohl eher gering. Ein vom Gericht bestellter Zweitgutachter hat laut Meidenberichten den Plagiatsvorwurf zurückgewiesen: Das Gitarrenriff sei nicht wesentlich für die betreffende Passage.

Dennoch wird es in dem Verfahren laut Medienberichten am 18. Juli zur mündlichen Verhandlung am Landesgericht Hamburg kommen.