Der Sommer läuft noch immer auf Hochtouren: Rund um den 4. September werden neuerlich Temperaturen um die 30 Grad erwartet. Das freut die Freibadbetreiber von Österreich bis nach Südtirol. Dort wird jetzt allerdings gegen einen beliebten Badehosen-Trend vorgegangen.
Nach zahlreichen Beschwerden von Bademeistern und Stammgästen wurde im Bozner Lido das Verbot, Slips und Unterhosen unter der Badehose zu tragen, verschärft.
Seit Jahren sieht man vor allem junge Männer und Teenager, die unter ihrer Badehose noch eine Boxershorts tragen. Ein Grund dafür: Das Netz in den Badehosen, das eigentlich für einen bequemeren Badetag ohne Sorgen gedacht ist, empfinden viele als unbequem. Allerdings hat sich die Unterhose als Ersatz nicht nur als angenehmer erwiesen, sondern ist im Laufe der Zeit auch zum Statussymbol avanciert. Deshalb blitzt meist auch noch der Gummibund der Unterhose mit einem Schriftzug hervor.
Damit ist in Südtirol jetzt Schluss: "Es ist einfach nicht akzeptabel, dass Menschen in ihrer Unterwäsche ins Becken steigen", zitierte Südtirol News den Bozener Stadtrat Juri Andriollo. Das sei vor allem aus hygienischer Sicht problematisch. "Das hat nichts mit Mode zu tun, sondern mit grundlegender Hygiene."
Das Verbot, keine Unterwäsche im Wasser, gilt übrigens auch für Frauen. Laut Verordnung ist der Aufenthalt im Freibad Lido in Bozen ausschließlich "in Badebekleidung oder mit Strandbekleidung gestattet". Das gilt übrigens auch für Frauen. Eine Sensibilisierungskampagne samt Streetworker soll vor allem junge Menschen über die Unterschiede zwischen Unterwäsche und Badekleidung aufzuklären. Wer die Badeordnung nicht beachtet, kann aus dem Freibad verwiesen werden.
In Wien gilt eine derartige Verordnung in den städtischen Bädern seit Jahrzehnten. Wer ins Wasser will, muss Kleidung aus Badestoff tragen. Baumwolle - und damit Unerwäsche - ist nicht erlaubt.