Mal ehrlich: Wie viele ungelesene E-Mails befinden sich in deinem Posteingang? Wenn die Antwort "zu viele" ist, wäre es an der Zeit, wieder einmal aufzuräumen. Besonders jetzt im Herbst fallen für viele Österreicherinnen und Österreicher eine Reihe an Kosten an und Fristen laufen ab. Dass dies für viel Stress sorgen kann, weiß Karine Paulon, zertifizierte KonMari Beraterin und Aufräumcoach.
Gegenüber financescout24.ch hat Paulon ein paar Tricks verraten, wie das digitale Aufräumen einfacher geht und nachhaltiger hilft. "Gründlich ausmisten steht sicher an erster Stelle", so der Coach. Am besten sei es, wenn man am Ende des Tages schnell zehn Minuten investiere, und den Schreibtisch wieder in Ordnung bringe. Das gelte für den physischen Pult genauso wie für den Desktop oder den Maileingang.
Denn wer in einer aufgeräumten Umgebung arbeite, der gewinne Zeit und sei deutlich weniger gestresst. Außerdem gewinne man an Kreativität, Professionalität und Freiheit. Im Computer sei es deshalb wichtig, mit einer einfachen Ordnungsstruktur zu arbeiten. "Es lohnt sich nicht, unzählige Ordner anzulegen. Ich empfehle jedem, seine Dokumente sinnvoll zu benennen und Stichwörter zu benützen. Das macht sie auffindbar", so Paulon.
Außerdem solle man sich bewusst werden, dass Löschen okay ist. "Wichtig ist es, nicht zu versuchen, uralte E-Mails zu sortieren. Diese kann man getrost archivieren oder, wer mutig ist, löschen", so die Beraterin. Man könne seinen Posteingang auch mit einer einfachen Struktur in Ordnung bringen. So kann man mit Filtern beispielsweise festlegen, dass Nachrichten von gewissen Adressen automatisch in einem bestimmten Ordner abgelegt werden.
Ein weiterer Bereich, in dem viele Personen den Überblick verloren haben, sind ihre Fotoalben. Auch hier rät Paulon rigoros: "Mein wichtigster Tipp ist löschen, löschen, löschen: Egal, ob es sich um unscharfe Fotos, eine Zehner-Serie vom gleichen Motiv oder um den Screenshot eines schönen Pullis, den man online gesehen hatte, handelt." Außerdem sei es ratsam, Bilder stets in chronologischer Form zu ordnen, da sie so einfacher abgespeichert und wieder gefunden werden können.
Beim Thema digitale Rechnungen solle man sich auch keinen allzu großen Kopf machen. Ausdrucken und analoges Archivieren sei meist nicht nötig, außer es handle sich um äußerst wichtige Rechnungen wie beispielsweise Dokumente zum Hauseigentum. Ansonsten reiche es aus, wenn man selbst wisse, wo alles digital abgelegt sei.
Wer wichtige Backups angefertigt habe, solle sich aber unbedingt an die 3-2-1-Methode halten. "Man hat insgesamt drei Kopien – die zentrale Ablage und zwei Kopien – man verwendet zwei verschiedene Medientypen und mindestens eine Kopie ist offsite in der Cloud oder nicht in deinem Zuhause", erklärt Paulon. Dann könne man sich relativ auf der sicheren Seite wiegen.