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Freier wird für Bordell-Besuche zum Geldfälscher

Heute Redaktion
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Symbolfoto.
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Bild: iStock

Insgesamt 172 Puff-Besuche soll der Deutsche mit Falschgeld bezahlt haben. Die Blüten hatte er selbst hergestellt – mit einem handelsüblichen Kopierer.

In Regensburg (Bayern) fand am heutigen Dienstag der Auftakt zu einem besonders kuriosen Geldfälscher-Prozess gegen einen 55-jährigen Deutschen statt.

Justin K. hatte ab August 2014 über zwei Jahre hinweg Prostituierte um insgesamt 11.630 Euro geprellt – bei seinen 172 Besuchen hatte er Falschgeld gezahlt, das er selbst in der Werkstatt seines Vaters hergestellt hatte. Ausgezahlt hat sich der Blütenschwindel nicht, dem 55-Jährigen droht nun eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren – ein Monat pro nicht bezahlter Rechnung.

Der Beschuldigte bezeichnete vor Gericht sein Verhalten als Resultat einer Verkettung von unglücklichen Umständen, wie die deutsche "Bild" berichtet. "Mit tut das alles so leid, was ich gemacht habe", wird der mutmaßliche Geldfälscher zitiert. "Viele kleine Steine haben diesen großen Felsen ergeben."

Seine Helikopter-Eltern sollen ihn sein Leben lang unterdrückt haben, wie der Angeklagte schildert. So musste er im Radiogeschäft der Familie schuften, ohne dass er es je übernehmen durfte. Als er sich mit 48 Jahren den Traum vom eigenen Motorrad erfüllte, währte dieser nicht lange – kurz darauf hatte er einen Unfall. Auf ärztlichen Rat habe er daraufhin regelmäßig den Kurort Bad Abbach aufgesucht, wo er auf die freizügigen Rotlichtinserate gestoßen sei. "[Ich] habe auf dem Rückweg immer einen Abstecher nach Regensburg gemacht", schilderte Justin K.. "Ich habe Zuneigung gesucht, ich wollte einfach gehalten und gedrückt werden".

Seiner Frau erzählte er nie etwas von seinen regelmäßigen Bordellbesuchen, die er mit selbst hergestelltem Falschgeld bezahlte. Die Blüten habe er einfach mit einem Kopierer hergestellt, berichtet der Staatsanwalt. Zwei Jahre lang blieb der Schwindel unentdeckt, nur zwei Prostituierte hätten die Scheine als Fälschungen erkannt. Am 14. August 2016 flog sein Betrug schließlich auf, aber nur, weil der Deutsche versucht hatte an einer Tankstelle ebenfalls mit seinem Kopiergeld zu bezahlen. (rcp)