Österreich

Freigänger prügeln Arbeiter ins Krankenhaus

Heute Redaktion
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Im Bild eine Straßenbahn auf der Erzherzog-Johann-Brücke in Graz.
Im Bild eine Straßenbahn auf der Erzherzog-Johann-Brücke in Graz.
Bild: picturedesk.com

Das Trio hatte den 24-Jährigen an einer Haltestelle in Graz überfallen. Jetzt stellte sich heraus: Zwei der Schläger hätten zum Tatzeitpunkt eigentlich hinter Gittern sitzen müssen.

Alles begann mit einer geschnorrten Tschick: Am 14. September, gegen 20.45 Uhr hatten die drei vorerst Unbekannten den jungen Arbeiter aus Deutschfeistritz (Graz-Umgebung) im Bereich einer Grazer Haltestelle angesprochen und nach Zigaretten gefragt.

Bereitwillig reichte der 24-Jährige dem ersten Bittsteller eine seiner Zigaretten, als aber dann noch die beiden anderen eine schnorren wollten, wurde es dem Steirer zu bunt: "Bin ich denn eine Trafik?", soll er laut "Kleiner Zeitung" erwidert haben.

Nach dieser Bemerkung zuckten die drei Männer aus: Sie attackierten den 24-Jährigen und sollen auch noch auf ihn eingetreten haben, als er bereits auf dem Boden lag.

Danach raubten sie ihrem Opfer ein Handy, einen geringen Bargeldbetrag, einen Schlüsselbund, Dokumente sowie Kredit- und Bankomatkarten – ob sie auch dessen Tschick mitnahmen, ist nicht bekannt. Eine Straßenbahnfahrerin alarmierte die Rettung, die den Verletzten in ein Spital brachte.

Spur führte zu Freigänger

Genau 80 Tage später klickten die Handschellen. Kriminalisten der Raubgruppe des Stadtpolizeikommandos Graz konnten die drei Tatverdächtigen im Alter von 19, 20 und 21 Jahren ausforschen.

Das Trio hatte sich mit dem erbeuteten Geld eine Flasche Whiskey gekauft und sich danach betrunken. Stunden später störten sie in einem Park einen Anrainer so sehr, dass dieser die Polizei verständigte. Bei ihrer Flucht vor den Beamten, verlor einer der Schläger seine Jacke. Wie die "Kleine Zeitung" weiter berichtet, fanden die Einsatzkräfte darin nicht nur einen Teil der Beute, sondern auch einen Freigangsschein der Justizanstalt Graz-Jakomini.

Trio in Justizanstalt wieder vereint

So kamen die Ermittler auf die Spur des gebürtigen Bulgaren (19), der bereits wegen Raubes einsitzen musste. Für jenen Tag hatte er drei Stunden Freigang erhalten, von dem er nicht zurückgekehrt war.

Der 20-Jährige ist in Graz-Jakomini ebenfalls kein Unbekannter. Er war zum Tatzeitpunkt sogar bereits zur Fahndung ausgeschrieben, weil auch er auf einem Freigang verschwunden war. Beide sind bereits mehrfach vorbestraft. Sie befinden sich mittlerweile aufgrund anderer Straftaten in der Justizanstalt.

"Wir waren betrunken"

Der Älteste im brutalen Bunde, der 21-Jährige Grazer, wurde am 3. Dezember festgenommen und ebenfalls in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Er hatte bislang eigentlich eine weiße Weste.

Alle drei Tatverdächtigen zeigten sich nach Angaben der Landespolizeidirektion Steiermark hinsichtlich des Raubüberfalls geständig. Ihr Motiv: "Wir waren betrunken ..." (red)

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