Freiheit für Polizisten-Schläger

Wegen schwerer Körperverletzung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt musste sich Fritz S. in Korneuburg verantworten. Aber: Der Angeklagte verließ das Gericht als freier Mann.

Der Fall hatte im April für Schlagzeilen und einen spektakulären Cobra-Einsatz in Fischamend (Wien-Umgebung) gesorgt: Fritz S. (42, Name geändert) war bei einer Verkehrskontrolle – als Beifahrer neben seinem Vater (61) – ausgezuckt, hatte mehrere Beamte attackiert und sich danach zu Hause verschanzt. Erst Cobra-Beamte konnten den Tobenden nach dem Einsatz von Pfefferspray überwältigen.

Die Bilanz von damals: Zwei Exekutivkräfte und Fritz S. erlitten Verletzungen   . Der Mann musste dafür in Korneuburg vor den Richter treten – dieser empfahl eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Daher wurde das für eine Einweisung notwendige Schöffengericht einberufen – am Donnerstag wurde jedoch entschieden: Dem Antrag auf eine Einweisung in eine Anstalt wird nicht stattgegeben.

Aber: Da Fritz S. an einer Persönlichkeitsstörung leidet, war er laut Gutachter zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig. Daher konnte der angeklagte Familienvater das Gerichtsgebäude zu Mittag als freier Mann verlassen. Und: Das bemerkenswerte Urteil ist bereits rechtskräftig.