Niederösterreich

Frequency-Festival bleibt bis 2027 in St. Pölten

St. Pölten schloss eine Vereinbarung mit den Veranstaltern des FM4-Frequency-Festivals bis 2027 ab. Fix: Das Festival findet immer im August statt. 

Erich Wessely
Ein Blick auf die "Space Stage" während des "Frequency 2022" in St. Pölten.
Ein Blick auf die "Space Stage" während des "Frequency 2022" in St. Pölten.
FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

Das positive Echo der Jugend, die europaweite positive Berichterstattung in den Medien sowie die Anwesenheit von Personen aus ganz Europa und die damit verbundenen Werbe- und Imageeffekte würden zeigen, dass die Durchführung des Frequency-Festivals im öffentlichen Interesse der Stadt St. Pölten liege.

Deshalb wurde ein neuer Vertrag zwischen der Stadt St. Pölten und dem Veranstalter bis zum Jahr 2027 fixiert, die Vereinbarung war auch Thema bei der St. Pöltner Gemeinderatssitzung am Montagabend.

Dan Reynolds von den Imagine Dragons: Ein Highlight beim Frequency 2023
Dan Reynolds von den Imagine Dragons: Ein Highlight beim Frequency 2023
KEVIN WINTER / AFP Getty / picturedesk.com

Die Vereinbarung zwischen dem Veranstalter und der Stadt wurde entsprechend den Erkenntnissen aus den abgelaufenen Veranstaltungen in einzelnen Punkten erweitert bzw. geändert. So wurden unter anderem die sensiblen Themen Müll, Lärm, Anrainerinformation und Campingplatzkonzept detailliert festgelegt und vom Veranstalter entsprechend umgesetzt. Fixiert wurde auch der Austragungstermin: Das Festival soll jeweils immer im August stattfinden.

Für Stadt ein "Nullsummenspiel"

Wie aus den Anrainerkontakten aber auch aus den Medien festzustellen war, habe dies für die meisten Bürger zu wesentlichen Verbesserungen geführt. "Daher soll an der Vereinbarung des Vorjahres im Wesentlichen festgehalten werden. Die Stadt und den Veranstalter verbindet auch für die Jahre 2023 - 2027 ein vielfältiger Leistungsaustausch, der in finanzieller Hinsicht für die Stadt ein Nullsummenspiel ergibt", heißt es seitens der Stadt.

So leiste der Veranstalter an die Stadt die Lustbarkeitsabgabe, verkauft Anrainertickets zu einem um 50 % ermäßigten Preis und investiert in verschiedene Bereiche, die über den normalen Veranstaltungsbetrieb hinausgehen. Die Stadt wiederum leistet an den Veranstalter, die Musicnet Entertainment GmbH, einen Beitrag in Höhe der eingenommenen Lustbarkeitsabgabe, stellt Leistungen von Wirtschaftshof, Straßenreinigung, Abfallbeseitigung und Gärtnerei unentgeltlich zur Verfügung und überlässt benötigte Flächen für Kern- und Campingbereich ohne Verrechnung.

Als konkrete Beispiele können das dreistufige Müllkonzept (Absperrung sensibler Bereiche bzw. Schleusen für verbotene Gegenstände, Müllrückgabe bzw. Dosenrückgabe mit Bonifikationssystem sowie Zwischen- und Endreinigung), die Vergrößerung des Green-Camping-Bereiches, die Hotline, das Lärmschutzkonzept sowie das Hygienekonzept (tägliche Entleerung der Toiletten etc.) angeführt werden.

Kritik der St. Pöltner Grünen

“Natürlich haben wir nichts gegen das Frequency-Festival, im Gegenteil”, so die St. Pöltner Grünen vor der Gemeinderatssitzung. “Aber es muss etwas gegen die jedes Jahr zunehmende Verschmutzung entlang der Traisen getan werden. Die Stadt muss einer Veranstaltung dieser Größe einfach mehr Nachhaltigkeitsmaßnahmen vorschreiben. Stattdessen aber bietet man dem Veranstalter einen Vertrag ohne Kündigungsregelung bis 2027 an und gibt damit 4 Jahre lang jegliche Möglichkeiten aus der Hand, mehr Umweltschutz vom Veranstalter einzufordern”, so die Grünen im Vorfeld der Sitzung.

Im Vertrag zwischen der Stadt St. Pölten und dem Frequency-Veranstalter seien zwar ein Green-Camping-Bereich und eine Müllsammelinitiative vorgesehen, doch reiche dies bei Weitem nicht aus. "Bei der Stadt scheint man kein Bewusstsein für das sensible Ökosystem Traisen zu haben”, ärgert sich Grün-Gemeinderat Paul Purgina. Er schlägt eine zusätzliche Wasserwand, die den in der Traisen gelandeten Müll aufsammelt, sowie ein mehrjähriges Energie- und Ressourcenkonzept als Mindestanforderung vor.

Bis auf die Grünen zeigten sich die Parteien aber mit dem ersten langjährigen Vertrag bis inklusive 2027 zufrieden.

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    Yung Hurn während eines Konzertes auf der "Green Stage" im Rahmen des "Frequency 2022" am Samstag, 20. August 2022 in St. Pölten.
    Yung Hurn während eines Konzertes auf der "Green Stage" im Rahmen des "Frequency 2022" am Samstag, 20. August 2022 in St. Pölten.
    FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com