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"Ich wurde vom Freund meines Mannes vergewaltigt"

Worte, die sich kein Ehemann vorstellen kann, musste sich am 9. Juli ein 18-Jähriger von seiner Frau anhören: Sie sagte, sie sei vergewaltigt worden.

Rhea Schlager
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Die Frau wandte sich erst nach zwei Tagen an ihren Mann.
Die Frau wandte sich erst nach zwei Tagen an ihren Mann.
Leserreporter

"Der Grund, weshalb ich euch schreibe, ist der Drang an die Öffentlichkeit zu gehen und um Hilfe zu bitten", sagt Rafael P. (Namen von der Redaktion geändert) verzweifelt am Dienstag im Gespräch mit "Heute". "Meine Frau ist vergewaltigt worden."

Der Ehemann und Vater einer kleinen Tochter hat den mutmaßlichen Täter, kurz nach dem Umzug der Familie, in einem AMS-Kurs kennen gelernt. "Wir wollten mit unserer Tochter aufs Land ziehen und uns etwas aufbauen", erklärt er. "Aber sowohl meine 19-jährige Frau Sabine P., als auch ich selbst haben keinen Führerschein und die Anbindung nach Wien ist sehr schlecht und teuer. Deshalb hat der 'Freund' mir auch angeboten, mich mitzunehmen."

"Er wirkte anfangs noch sehr nett"

Weil der Mann anfangs recht nett schien, hat Rafael P. ihn öfters zum Kaffee eingeladen, wodurch er auch Sabine P. kennen lernte. "Er hat schnell begriffen, dass wir hier sehr abgeschottet leben", erzählt Rafael P. weiter. "Während ich dann am 7. Juli im Kurs war, hat er meine Frau belästigt."

Der mutmaßliche Täter kam zu der Wohnung des Ehepaars, weil er mit Sabine P. angeblich über seine Beziehung reden wollte. "Sie hat ihn zuerst nicht hineinlassen wollen, aber letzlich doch nachgegeben. Dann begann ihre Tortur, indem er sexuelle Anspielungen gemacht hat, ihr immer näher gekommen ist und sie geküsst und begrapscht hat."

Mutmaßlicher Täter drohte seinem Opfer

"Als meine Frau ihm sagte, dass ich über die Babykamera von der Ferne zugreifen kann und er aufhören soll, steckte er die Kamera einfach aus und sagte, dass sie das nun davon habe", ergänzt der 18-jährige Ehemann. "Er drohte meiner Frau auch an, dass 'etwas passieren würde', wenn sie jemandem davon erzählen würde und hat ihr unsere Tochter aus der Hand gerissen."

Der mutmaßliche Täter hat Sabine P. anschließend auf die Couch gepresst und verging sich dort vor den Augen der gemeinsamen Tochter an ihr, trotz heftiger Abwehrversuche ihrerseits. "Sein Handy hat dann zum Glück geläutet und er musste seinen Sohn abholen", berichtet Rafael P. weiter. "Ich möchte nicht wissen, was sonst noch mit meiner Frau und vor meiner Tochter passiert wäre."

Kripo ermittelt gegen den Mann

"Meine Frau hat mir erst am 9. Juli von der Vergewaltigung erzählt, weil sie, aufgrund der Drohungen des Mannes, Angst um unsere Tochter und mich hatte. Deshalb waren wir auch erst zwei Tage später nach der Tat bei der Polizei, um Anzeige zu erstatten." (Anmerkung: "Heute" liegt die Anzeige vor).

Laut Rafael P. ist der mutmaßliche Vergewaltiger wegen Einbruch und Diebstahl auf Bewährung und soll polizeilich bekannt sein. "Wegen unserer Anzeige wird er demnächst verhört und auch die Kripo ermittelt gegen ihn."

In eigener Sache: "Heute" stellt klar, dass dieser Artikel auf ausdrücklichen Wunsch des Opfers veröffentlicht wurde. 

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