Österreich

Freund in den Tod gelenkt: Bedingte Haft für Schüler

Neben den quälenden Schuldgefühlen bekam Marcel K. am Donnerstag noch eine Vorstrafe: 5 Monate bedingt für einen tödlichen Verkehrsunfall.

Heute Redaktion
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Geknickt hing Marcel K. (15, alle Namen geändert) am Donnerstag in Krems auf der Anklagebank: Anfang Mai war der Schüler zu schnell über eine Kreuzung in Waidhofen/Thaya gebraust, missachtete den Vorrang – am Sozius: sein bester Freund Thomas.

Das Moped krachte auf der sogenannten "Bittnerkreuzung" wuchtig gegen einen Pkw. Der Autofahrer wurde verletzt, dessen Kinder erlitten einen Schock, Marcel erlitt einen Knöchelbruch. Für Kumpel Thomas kam jede Hilfe zu spät, er starb vor Ort ("Heute" berichtete).

Vor Gericht in Krems kämpfte Anwalt Matthias Lösch tapfer, versuchte die grob fahrlässige Tötung abzuwenden, meinte: "Mein Mandant hat nur einen Vorrang missachtet." Aber eine Zeugin (41) brach Marcel dann das Genick: "Ich bin neben meiner Tochter im Auto gesessen, habe alles genau gesehen. Ich habe noch zu meiner Tochter gesagt, dass der viel zu schnell dran ist und nicht stehenbleiben könne und in diesem Moment hat es gekracht."

Der 15-Jährige kassierte eine fünfmonatige bedingte Haftstrafe (nicht rechtskräftig) wegen grob fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. (Lie)

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