Österreich

Freund ließ Bekannte an Heroin sterben

Heute Redaktion
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Bild: High Contrast/Wikipedia

Ein 22-jähriger Mann aus Bregenz ist am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch verurteilt worden: Er ist mitschuld am Tod seiner Bekannten, die an einer Mischung aus Schlafmittel und Heroin starb. Er bekam eine Geldstrafe von 1.200 Euro und eine bedingte Haftstrafe von sieben Monaten.

"Im Stich lassen eines Verletzten" heißt der Tatbestand, dessen sich ein 22-Jähriger aus Bregenz schuldig gemacht hat. Die Frau hatte sich im Juli 2015 nach dem Einnehmen von Schlafmitteln in der Wohnung des Mannes Heroin gespritzt.

Die Schlafmittel hatten sie beide konsumiert. Der Löffel und der Zitronensaft, den die Frau verwendete um sich selbst Heroin zu injizieren, stammten vom Verurteilten.

Rief nicht die Rettung

Der Angeklagte gab an, dass es der Frau mehrere Stunden nach dem Drogenkonsum gut ging. Der Sachverständige war anderer Meinung: Schon kurz nach der Heroininjektion muss die Frau Atemprobleme bekommen haben. Einen exakten Todeszeitpunkt konnte der Gerichtsmediziner Walter Rabl nicht festmachen.

Das Gericht beurteilte das Verhalten des 22-Jährigen als fahrlässig. Er hat den Tod seiner Bekannten mitverschuldet, indem er nicht die Rettung verständigte, als er sah, dass sie Hilfe benötigte. Der Gutachter sagte außerdem, dass die Frau mit sofortiger medizinischer Behandlung wahrscheinlich noch leben würde.