Österreich

Freundin erschlagen: 18 Jahre Haft für Täter

Heute Redaktion
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18 Jahre Haft: So lautete am Mittwoch das Urteil des Landesgerichts St. Pölten gegen einen 37-jährigen Polen, der sich schuldig bekannt hatte, im Oktober 2012 seine Freundin in der gemeinsamen Unterkunft in Langenlebarn (Bezirk Tulln) mit einem Hammer erschlagen zu haben. Das Urteli ist rechtskräftig.

18 Jahre Haft: So lautete am Mittwoch das Urteil des Landesgerichts St. Pölten gegen einen 37-jährigen Polen, der sich schuldig bekannt hatte, im Oktober 2012 seine Freundin in der gemeinsamen Unterkunft in Langenlebarn (Bezirk Tulln) mit einem Hammer erschlagen zu haben. Das Urteli ist rechtskräftig.

Die Geschworenen folgten der Anklage und entschieden auf Mord. Die Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert. Mildernd wirkten sich die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten sowohl in seiner Heimat als auch in Österreich sowie sein reumütiges Geständnis aus, führte die vorsitzende Richterin Andrea Humer in ihrer Begründung aus. Erschwerend war die hinterhältige Tatbegehung, auf eine Schlafende eingeschlagen zu haben.

Leiche in Tulln gefunden

Am 8. Oktober war in einem stehenden Gewässer in der Au im Bezirk Tulln eine in ein blaues Spannleintuch gehüllte und mit Klebeband verschnürte Leiche gefunden worden. Die zunächst unbekannte, nur mit einem Pyjama-Oberteil bekleidete Tote wies Verletzungen an der linken Schädelseite auf, die Obduktion ergab stumpfe Gewalteinwirkung als Todesursache.

Im Zuge der Ermittlungen zur Identität des Opfers meldete sich eine Vermieterin mit dem Hinweis, dass sie die Frau seit Tagen nicht gesehen habe. Die Kriminalisten gingen der Sache nach und trafen den Erntehelfer an seinem Arbeitsplatz im Bezirk Korneuburg an. Er gab zunächst an, dass seine Freundin in die Heimat gereist sei, habe in der Folge aber eingestanden, sie am 7. Oktober in den frühen Morgenstunden getötet zu haben.

Wollte keine Beziehung

Der Pole war seit sechseinhalb Jahren in dem Erntebetrieb beschäftigt gewesen. Die Frau, die keiner Arbeit nachging, hatte nach Angaben des Landeskriminalamts zwei, drei Monate bei ihm gewohnt, eine Beziehung allerdings abgelehnt. Als sie ihn am Abend des 6. Oktober erneut abwies, sei es darüber zu einem Streit gekommen, der sich dann Stunden später kurz fortgesetzt haben soll. Schließlich habe der Verdächtige der neben ihm im Bett liegenden Frau mit einem Hammer mehrere Schläge gegen die rechte Schädelseite versetzt.

Nach der Tat ging der Verdächtige arbeiten, nach seiner Heimkehr am Abend schnürte er die Tote in ein Leintuch, schaffte sie außer Haus und warf sie anschließend in die sogenannte Straßenlacke bei Muckendorf-Wipfing. In der Folge räumte er auch die Sachen seiner Freundin aus dem angemieteten Zimmer, so die Polizei. Ihre Kleidung deponierte er in einem Container an seinem Arbeitsplatz, sie wurde ebenso sichergestellt wie die Tatwaffe.