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Frieden in Kolumbien nach 50 Jahren Bürgerkrieg

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Kolumbien blickt nach 50 Jahren Bürgerkrieg mit über 220.000 Toten einer neuen Ära entgegen: Die Regierung und die kommunistische Terrororganisation FARC unterzeichneten einen historischen Friedensvertrag.

Regierungsschef Juan Manuel Santos traf den Anführer der Rebellen Rodrigo Londono in der Hafenstadt Cartagena und besiegelte das Abkommen nach vierjähriger Verhandlungszeit. Die FARC ("Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens") bat gleichzeitig erstmals alle Opfer des blutigen Konflikts um Verzeihung.

Seit Beginn der Kämpfe 1966 zwischen dem Militär, der Regierung, rechten Paramilitärs und der linken FARC starben mindestens 220.000 Menschen, 45.000 werden vermisst und mehr als sechs Millionen Menschen wurden vertrieben.

Die FARC sollen nun in den nächsten sechs Monaten unter Aufsicht der Vereinten Nationen ihre Waffen abgeben. Gleichzeitig ist eine Landreform geplant und die Rebellen bekommen in den nächsten beiden Wahlperioden zehn Abgeordnetenmandate im Parlament garantiert.

Am Sonntag muss noch das Volk dem Frieden zustimmen, die Mehrheit ist allerdings dafür. Trotzdem gab es auch während der Unterzeichnung des Abkommens Proteste von Angehörigen der Terroropfer.