Dompfarrer Toni Faber und Aktivist Ali Gedik rufen zur Beendigung aller Kampfhandlungen auf. Am Stephansdom wurde dafür ein Banner entrollt. Anrainer riefen die Polizei!
Freitagvormittag wurde am Südturm des Stephansdoms in der Wiener City ein Banner gegen die Kampfhandlungen in Syrien enthüllt. Dompfarrer Toni Faber und der kurdische Aktivist Ali Gedik setzten damit ein Zeichen für Frieden für die Kurden in Syrien.
Weil weder Faber noch Gedik die Polizei über die Aktion informiert hatten, rückte die mit drei Streifenwafgen aus. Besorgte Anrainer hatten den Notruf gewählt. Der Dompfarrer konnte die Situation aber schnell klären.
"Unsere Sehnsucht nach Frieden ist angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten groß: Die Lage in Syrien spitzt sich nach dem Einmarsch der türkischen Armee in Afrin und den Angriffen auf die kurdischen Stellungen bedrohlich zu. Auf Kosten der zivilen Bevölkerung. Die derzeitigen Auseinandersetzungen in der Stadt Afrin machen uns sehr betroffen. Die syrische Bevölkerung, speziell die Kurden, wollen nur in Frieden leben. Mit unserer Aktion appellieren wir an die Krieg führenden Akteure. Wir fordern sie dazu auf, alle Kampfhandlungen einzustellen und das Leid von Kindern und alten Menschen, von Frauen und Männern zu beenden", erklärt Gedik.
Schieder und Yilmaz: "Angriffe einstellen"
Unterstützung kommt auch von der SPÖ: "Wir fordern die Türkei auf, ihren Angriff gegen die Kurden im nordwestsyrischen Grenzbezirk Afrin einzustellen", so der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder und die SPÖ-Integrationssprecherin Nurten Yilmaz in einer Aussendung. Sie warnen vor schweren Menschenrechtsverletzungen durch die Türkei und ihre verbündeten Milizen. Die beiden SPÖ-Politiker unterstützen den Aufruf zur Beendigung aller Kampfhandlungen und die Friedensaktion von Dompfarrer Toni Faber und dem kurdischen Aktivisten Ali Gedik, die am Freitag in Wien am Stephansplatz stattfand.
"Es ist jetzt so wichtig, dass niemand die Augen verschließt vor dem, was in Afrin passiert", so Yilmaz und Schieder. "Die Kurden haben im Kampf gegen den IS so viele Opfer gebracht, sie haben den Respekt und den Schutz durch die internationale Gemeinschaft verdient." (Red)