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Friedensnobelpreis geht an Wiener Anti-Atom-Aktion

Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen (ICAN) bekommt den Friedensnobelpreis 2017, so das Nobelkomitee am Freitag in Oslo.

Heute Redaktion
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Eine der angesehensten Auszeichnungen der Erde: Der Empfänger erhält eine Goldmedaille, die das Abbild des Testamentsverfassers und eine angemessene Inschrift trägt.
Eine der angesehensten Auszeichnungen der Erde: Der Empfänger erhält eine Goldmedaille, die das Abbild des Testamentsverfassers und eine angemessene Inschrift trägt.
Bild: Reuters

Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen (ICAN) hat zum Ziel, die Öffentlichkeit und weltweiten Regierungen für die Unterstützung eines umfassenden, verifizierbaren Vertrags zur Ächtung und Abschaffung von Nuklearwaffen zu gewinnen, lautet die Selbstbeschreibung der Plattform: "Das einzige Mittel gegen die Verbreitung und den zukünftigen Einsatz von Nuklearwaffen ist ihre Abschaffung."

Der Nobelpreis ist mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 945.000 Euro) dotiert. Die Jury hatte sich in diesem Jahr unter 318 Anwärtern entscheiden müssen – 215 Personen und 103 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen.

In Wien gegründet

Im Jahr 2016 hatte das Nobelkomitee Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ausgezeichnet. Er erhielt den Nobelpreis für "seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden".

ICAN geht auf eine Wiener Idee zurück. ICAN wurde 2007 bei der Konferenz des Atomwaffensperrvertrags in Wien von der IPPNW - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges - und anderen Organisationen ins Leben gerufen und in zwölf Ländern gestartet. 2011 hatte die Kampagne 200 Mitgliedsorganisationen in 60 Ländern, 2017 sind es 450 Organisationen in 100 Ländern. (red)