Wirtschaft

Frist für Niki-Angebote läuft um Mitternacht ab

Schicksals-Stunde für die insolvente Fluglinie Niki. Heute endet die Angebotsfrist. 900 Niki-Mitarbeiter sind beim AMS gemeldet.

Heute Redaktion
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Die Angebotsfrist für die insolvente Fluglinie Niki läuft heute Freitag, den 19. Jänner, um Mitternacht aus. Wer die Pleite-Linie haben will, sollte viel Geld dabei haben. Der Käufer muss die Niki-Jobs übernehmen und einen bindenden Finanzierungsnachweis erbringen.

Niki hat bereits beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice 990 Beschäftigte zur Kündigung angemeldet. Die Maßnahme war laut APA nötig, weil zur Zeit der Anmeldung offen war, ob die Firma Niki aufgelöst wird. Nach allem was bisher bekannt ist, übernimmt ein Käufer nach der Niki-Pleite nicht die gesamte Pleite-Firma „Niki Luftfahrt GmbH", sondern nur die entscheidenden Vermögensteile, darunter Landerechte (Slots), Fluggerät und eben Crews. Nach Konkursen werden die Reste der alten Firmen in der Regel geschlossen.

Zwei Juristen, drei Meinungen

Dass wegen des juristischen Insolvenz-Chaos' der gesamte Bieterprozess in aller Eile wiederholt werden musste, hat in der Niki-Belegschaft für ordentlichen Frust gesorgt: Wäre alles nach Plan des britisch-spanischen Luftfahrt-Konzerns IAG/Vueling gelaufen, hätte die Gruppe schon ab Anfang Jänner den laufenden Betrieb samt den Gehältern bezahlt.

Gehälter werden ausgezahlt

Nun wird die Auszahlung der Jänner-Gehälter der österreichischen Niki-Belegschaft zweigeteilt. Infolge der Konkurseröffnung in Österreich bestritt der österreichische Insolvenzentgeltfonds bis zur Verfahrenseröffnung am 12. Jänner 2018 die Löhne und Gehälter. Seit dem 13. Jänner kommt das Geld dafür aus der deutschen Insolvenzmasse.

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Entscheidende Sitzung am Montag



Die entscheidende Gläubiger-Sitzung ist für diesen Montag angesetzt. IAG/Vueling will weiterhin kaufen und drängt zur Eile. Auch der irische Billigflieger Ryanair hat Interesse an verbleibenden Niki-Teilen bekundet. Airline-Gründer Niki Lauda hat ebenfalls bereits wieder aufgezeigt und bietet mit. Seine Bedarfsfluggesellschaft "Laudamotion" habe eine Betriebsgenehmigung und könne den Betrieb sofort übernehmen. In einem offenen Brief versprach Lauda, alle Jobs zu erhalten.

Niki-Mitarbeiter gegen Lauda



Doch die Niki-Mitarbeiter haben zuletzt Unterschriften für eine Petition zugunsten einer Übernahme durch IAG gesammelt und wollen von Niki Lauda eher nichts wissen. Vor allem die rund 220 Piloten stehen Lauda kritisch gegenüber. In der Anfangszeit von Niki seien sie quasi als Leiharbeiter eingestellt worden, wurde geklagt. "Jahrelang haben wir als moderne Sklaven über eine Leiharbeitsfirma für Niki geschuftet. Wir waren so froh, als Lauda endlich gegangen ist, er soll uns bitte nur in Ruhe lassen. Der Verkauf an IAG ist die beste Lösung für den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze," zitiert das Luftfahrtmagazin Austrian Wings einen Niki-Mitarbeiter.

(GP)