Pizzaiolo kämpfte für Putin

Front statt Pizzaofen – Italiener in Ukraine gefasst

Ein italienischer Pizzaiolo wurde als Freiwilliger der russischen Armee im Donbass gefangen genommen. Ein Diplomat ist "nicht überrascht" darüber.
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11.01.2025, 09:10
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Ein italienischer Pizzaiolo, der sich freiwillig für die russischen Streitkräfte gemeldet hatte, wurde von ukrainischen Spezialeinheiten im Donbass gefangen genommen. Laut ukrainischen Behörden handelt es sich um Gianni Cenni, geboren am 19. August 1973.

Sein russischer Militärpass zeigt, dass er sich am 13. November 2024 für das 1. Panzerregiment der Einheit 58198 verpflichtet hatte. Die Gefangennahme erfolgte zwischen dem 7. und 8. Jänner in der Region Kupjansk nahe der Frontlinie zu Luhansk. Offenbar war er im Rahmen eines Aufklärungs- oder Spionageeinsatzes unterwegs.

"Talentierter Pizzaiolo mit schwierigem Charakter"

Cenni stammt aus Kampanien, ist verheiratet sowie Vater von zwei Kindern, wie italienische Medien berichten. Vor seinem Eintritt in die russischen Streitkräfte habe er als Pizzaiolo im Restaurant "Anima" in Samara, Russland, gearbeitet. Der italienische Honorarkonsul in Samara, Gianguido Breddo, bestätigte, dass Cenni dort bis vor etwa einem Jahr angestellt war: "Er war ein talentierter Pizzaiolo, aber ein schwieriger Charakter. Es überrascht mich nicht, dass er jetzt im Krieg gelandet ist".

Zuvor war er in Finnland tätig

Cenni war laut den Berichten zuvor in Finnland tätig, bevor er in Russland Fuß fasste. In einem Instagram-Video aus dem Juni 2023 ist er während eines Pizza-Seminars im Restaurant des Konsuls zu sehen. Zudem gibt es zahlreiche Bilder, die ihn bei Veranstaltungen mit italienischen Diplomaten oder in der Küche zeigen.

Bewunderung für Wladimir Putin

Jedoch war Cenni auch durch seine Bewunderung für Wladimir Putin aufgefallen. Bereits 2015 posierte er mit einem T-Shirt, das ein Bild Putins, einen Bären und die Aufschrift "Ich bin ein Freund von Putin" zeigte – ein Bild, das nach der russischen Annexion der Krim entstand. Was genau Cenni dazu bewogen hat, sich den russischen Streitkräften anzuschließen, bleibt unklar. Experten vermuten jedoch, dass finanzielle Anreize für viele Freiwillige eine Rolle spielen.

Die ukrainischen Behörden ermitteln nun, ob Cenni an Kampfhandlungen beteiligt war. Seine Zukunft dürfte nun in den Händen der ukrainischen Justiz liegen.

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