Hersteller abgemahnt

Fruchtgummi-Abzocke: Weniger Inhalt, gleicher Preis

Fruchtgummi-Hersteller "Katjes" hat den Inhalt seiner Packungen geschrumpft – Preise und Packungen bleiben gleich. Die Firma wird dafür abgemahnt.

David Winter
Fruchtgummi-Abzocke: Weniger Inhalt, gleicher Preis
Süßigkeiten von Katjes: Foodwatch wirft dem Unternehmen "Preisabzocke" vor
Getty Images

Weniger Inhalt, gleicher Preis! Süßigkeiten-Produzent Katjes spart seit Kurzem am Inhalt. Den meisten Verbrauchern dürfte das gar nicht aufgefallen sein, denn Verpackung und Preis sind gleich geblieben. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch mahnt den deutschen Lebensmittelkonzern deshalb ab – wegen "Preisabzocke"!

Auch im Spar bis zu 20 Prozent teurer

Das Vorgehen von Katjes hat System und ist ein beliebter Trick, mit dem Hersteller ihre Preiserhöhungen verstecken. Im Fachjargon nennt man das "Shrinkflation". Betroffen sind laut Foodwatch die Sorten "Grün-Ohr-Hase", "Oceania" und "Party Wunderland". Bis Mitte 2022 enthielten die Tüten 200 Gramm, die Familien-Packungen 300 Gramm Süßigkeiten. Seitdem hat Katjes den Inhalt vieler Verpackungen auf 175 Gramm beziehungsweise 250 Gramm reduziert. Eine versteckte Preiserhöhung von bis zu 20 Prozent. "Diese Preisabzocke ist für die Verbraucher:innen schwer zu erkennen," warnt die Verbraucherorganisation. 

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    Shrinkflation: Statt 200 Gramm sind in vielen Packungen nur noch 175 Gramm drin.
    Shrinkflation: Statt 200 Gramm sind in vielen Packungen nur noch 175 Gramm drin.
    Foodwatch

    Wegen Verstößen gegen das Irreführungsverbot hat Foodwatch den Süßigkeiten-Hersteller nun in Deutschland abgemahnt. Der Vorwurf: Indem Preis und Verpackung gleich blieben, der Inhalt aber verringert wurde, würden die Verbraucher hinters Licht geführt. Vor allem, weil nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wurde.

    Auch für Österreich dürften die Mogelvorwürfe zutreffen, wie ein Blick in den Onlineshop von Interspar zeigt. Auch da sind die Packungen geschrumpft – drinnen ist nur mehr 175 Gramm"!

    "Bei Profiten spielt die Umwelt keine Rolle"

    Die Katjes-Masche sei zudem schlecht für die Umwelt. Denn Katjes benötigt nun über 700.000 Plastiktüten mehr für 1.000 Tonnen Fruchtgummis. Das hat die Verbraucherzentrale Hamburg ausgerechnet. Online und im Nachhaltigkeitsbericht gibt sich Katjes dagegen umweltbewusst und wirbt mit Müllvermeidung: „Darum sparen wir nach Möglichkeit Verpackungsmaterial ein." Manuel Wiedmann von Foodwatch widerspricht: "Das ist alles andere als süß: Wenn es um Profite geht, spielt die Umwelt aber keine Rolle mehr."

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      <strong>07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr</strong>. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – <a data-li-document-ref="120034990" href="https://www.heute.at/s/1000-euro-strafe-weil-kranker-mit-dem-auto-fuhr-120034990">nun muss er Strafe zahlen.</a><a data-li-document-ref="120034990" href="https://www.heute.at/s/1000-euro-strafe-weil-kranker-mit-dem-auto-fuhr-120034990"></a>
      07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
      Getty Images, Sabine Hertel, zVg
      dkw
      Akt.