Frust! 4 Gynäkologen warfen im Mistelbacher Spital hin

Laut dem Betriebsrat Franz Hammer sei die Lage "sehr, sehr angespannt. Die Zufriedenheit ist nicht zu 100 Prozent gegeben, aber die Versorgung ist aufrecht". Man werde alles daran setzen, die gynäkologische Station in Mistelbach zu erhalten, so Hammer gegenüber den "NÖN".

Primar "für alle überraschend" Klinikum verlassen

Laut dem ärztlichen Direktor Christian Cebulla habe der zuständige Primar "für alle überraschend" die Gyn verlassen. Die Abteilung wurschtelte weiter, eine interimistische Leitung wurde eingeführt, aus Altersgründen legte aber auch der interimistische Leiter Ende 2022 seine Funktion zurück.

Infolge des schwierigen Nachbesetzungsprozesses warfen vier Gynäkologinnen aus Frust das Handtuch. Primare aus anderen Spitälern wie Hollabrunn oder Korneuburg fungieren derzeit abwechselnd als Führungsspitze im Mistelbacher Gyn.

Auch in anderer Abteilung Personalabgänge

Ein Mitarbeiter, der anonym bleiben will, beschreibt gegenüber den "NÖN", dass auch die Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie sowie Onkologie (Innere Medizin II) mit Personalabgängen zu kämpfen habe. Cebulla bestätigte den "NÖN": "Es ist richtig, dass drei Ärzte der II. medizinischen Abteilung das Landesklinikum verlassen wollen." Die Grüne seien unterschiedlicher Natur.

Seitens des Landesklinikums heißt es zur Gyn-Problematik in einer Stellungnahme gegenüber den "Bezirksblättern": Nachdem der Primar die Abteilung überraschend verlassen habe, werde versucht eine neue Leitung an die Abteilung zu holen. "Der Bewerbungsprozess läuft noch, gestaltet sich aber schwieriger als gewünscht. Als Folge des schwierigen Nachbesetzungsprozesses haben sich nun leider vier Gynäkologinnen entschieden, die Abteilung zu verlassen. Die Facharztstellen an der Abteilung sind beinahe vollständig besetzt. Es stehen in Summe 13,5 ÄrztInnen auf der Gynäkologie und Geburtshilfe zur Verfügung."