Österreich

Frust führt zu Gewalt-Taten

Heute Redaktion
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Stänkern in der Disco, Raufereien am Zeltfest oder Mobbing am Schulhof. Das sind die häufigsten Erfahrungen, die junge Menschen mit Gewalt machen. 65 Prozent der Jugendlichen gaben an, schon einmal angepöbelt worden zu sein, besagt die Studie Jugend und Gewalt vom Land OÖ und dem Meinungsforschungsinstitut IMAS.

„Grund für die Stänkereien ist vor allem das Imponiergehabe, um beim anderen Geschlecht zu punkten“, weiß Paul Eiselsberg vom Meinungsforschungsinstitut, das 803 Jugendliche persönlich interviewt hat: Beim Versuch, ein Motiv für die Stänkereien zu finden, gaben 75 Prozent der Befragten an, so zeigen zu können, wie stark sie sind.

59 Prozent glauben, so Macht auf Schwächere ausüben zu können. Die Hauptgründe für Raufereien: Für 64 Prozent der Befragten werden dadurch Frust und Aggressionen abgebaut. 63 Prozent sehen darin Gruppenkämpfe zwischen Österreichern und Ausländern. „Besonders bedroht von Angriffen fühlen sich junge Menschen, die berufstätig sind und einen eher niedrigeren Bildungsgrad aufweisen. Sie sind sozusagen milieubedingt“, sagt Eiselsberg.

In einer Selbstanalyse bezeichnen sich vier Prozent als besonders gewaltbereit. Bei acht von zehn Jugendlichen ist die Bereitschaft zu Auseinandersetzungen hingegen nur in einer sehr geringen Ausprägung vorhanden. Noch bis zum Herbst soll ein Expertengremium Vorschläge ausarbeiten, wie die Politik mit dem Thema Jugend und Gewalt umgehen soll.

Christian Hartl